Geschäftstüchtig sind sie hier vor allem, wenn es darum geht, Transport oder Touren zu vermitteln. Das kam uns zu gute, denn der Sohn des Hauses organisierte uns ein Taxi nach Bukit Lawang. Die Abreise verzögerte sich aber um 1,5 h, weil unser Fahrer in einem Stau steckte, der von irgendeiner Parade verursacht wurde.

Die Strecke runter von Berastagi in Richtung Medan ist extrem kurvenreich und es sind mehr als 1.000 Höhenmeter zu überwinden. Mattis hatte sich schon mal vorsorglich eine Plastiktüte um die Ohren gehängt, sie zum Glück aber nicht benötigt.

Local bus

Korbproduktion

Chilis

Lange vor Medan bog der Fahrer von der Hauptstraße ab, um nach Norden in Richtung Binjai zu fahren. Dementsprechend gut waren die Straßen dann auch. Die Schlaglöcher katapultierten einen öfters aus dem Sitz und man wurde recht unsanft durchgeschüttelt. Dass unser Fahrer hier zu Hause war, merkten wir, als er einen Abstecher machte, um Dschungeljuice zu kaufen. Genau wissen wir nicht, was der Inhalt des in Plastiktüten verpackten Saftes war, aber es könnte sich um Palmwein handeln. Hauptsache, er trinkt das Zeug nicht während der Fahrt. Es ist sowieso erstaunlich, wie man so lange die Aufmerksamkeit halten kann, denn die Indonesier leiden unter dem Zwang, ständig überholen zu müssen, da kann eine Unachtsamkeit schon zu viel sein.

Gestern hatten wir schon so oft den Geldautomat geplündert,bis er kein Geld mehr hatte, heute fuhr uns der Fahrer zum letzten Visakarten-Automaten vor Bukit Lawang, den wir auch bis zum Maximum ausschöpften. Bisher gibt es immer noch keine ATMs in dem Dschungeldorf und Bezahlung per Karte geht auch nicht. Schon blöd, wenn man ein paar Millionen im Geldbeutel hat, der lässt sich dann nämlich kaum noch zuklappen.

Die Palmöl-Sünde

Kurz hinter Binjai fangen ausgedehnte Plantagen mit Palmen an, alle schön in Reih und Glied, wo bis vor kurzem noch natürlicher Regenwald vorherrschte. Aus den Palmen wird Öl gewonnen, das bei uns in Kosmetika, Nahrungsmitteln und als Beigabe zum Benzin verwendet wird. Ökologisch ist das völliger Unsinn, auf der einen Seite dem Diesel Palmöl beizumischen und dafür auf der anderen Seite den Regenwald abzuholzen, um genügend Rohstoff dafür zu haben. Hier mal ein Link der zeigt, wie man als Palmöl-Verbrauchen den Regenwald retten kann.

Gleich abgeschleppt

Kaum angekommen, wurden wir schon von einem Mann abgeschleppt, der uns noch freie Zimmer zeigen wollte. In seinem Restaurant tranken wir erstmal was und ließen die Mädels mit den Rucksäcken dort zurück. Glücklicherweise konnten wir unseren Vermittler abschütteln, so dass wir uns selbst auf die Suche machen konnten. Wir waren schon über einen Kilometer den Fußweg entlang des Flusses gelaufen und hatten in jedem Guesthouse nachgefragt, leider waren alle schon ausgebucht.

Bukit Lawang - Hängebrücke

Honeymoon-Suite

Bei der letzten Anlage am Weg (Jungle Inn) hatten wir Glück, hier gab es noch ein freies Zimmer. Wobei Zimmer wohl der Sache nicht gerecht wird. Es handelte sich um die Honeymoon-Suite, die vom Feinsten war. Über eine chillige Terrasse betrat man durch eine hufeisenförmige zweiflüglige geschnitzte Tür einen vielleicht 60 qm großen Raum, der durch eine dreiviertel hohe Holzwand unterteilt war. Ein handgemachtes Sofa aus Holz in ungewöhnlicher Form lud zum Relaxen ein. Ein in den Felsen eingebautes Waschbecken schloss sich dem Ganzen an. Linker Hand war dann das Bett in Form eines Schiffes, sehr geschmackvoll aus Holz geschnitzt und gezimmert. Ein kleiner Balkon mit Sitzgelegenheiten und Hängematte ragte über den Wasserfall, der die Felsen runterrauschte. Vom Rest abgetrennt befand sich das Badezimmer mit einer freistehenden Badewanne und einem Duschkopf, der wie ein Rüssel aus dem rohen Felsen kam. Ein paar Stufen höher befand sich separiert die Toilette.

Bukit Lawang - Jungle Inn

Bukit Lawang - Honey Moon Suite Lounge

Bukit Lawang - Jungle Inn Honey Moon Suite

Es zahlte sich aus, dass wir ohne Schlepper den Weg dorthin gefunden hatten, denn so ersparten wir uns die Kommission, die sonst auf den Zimmerpreis (und alle Touren, die man im Anschluss noch bucht) aufgeschlagen wird. Ohne dass wir groß handeln mussten, bekamen wir auch noch die Extrabetten und weiteren Rabatt, so dass wir am Ende nicht mehr als 500.000 IDR (35€) für diese traumhaften Räumlichkeiten zahlen mussten. Der Mitarbeiter instruierte uns noch, dass wir nicht den Namen verraten sollten, am besten sollten wir sagen, dass wir in Back to the Nature untergekommen wären, das liegt nämlich noch weiter ab vom Schuss und keiner der Schlepper würde uns dorthin folgen. Das Spiel haben wir dann auch erfolgreich durchgezogen und konnten unser Dschungelparadies nach einem anstrengenden Fußmarsch beziehen.

Bukit Lawang - Fluss

Auch kulinarisch wurden wir hier verwöhnt. Man kann noch nicht einmal behaupten, dass es teurer als sonst wo war, aber nur einfach leckerer und stilvoller.

Für den nächsten Tag ist erstmal chillen angesagt, was man in dieser wundervollen Umgebung richtig genießen kann. Das Guesthouse liegt direkt an einem klaren Fluss mit Blick auf den Regenwald, man kann Schwimmen und zwischendurch leckere Shakes und Säfte probieren.

Heftiger Wolkenbruch

Wenn es hier mal regnet, dann aber ordentlich! Erst verfärbt sich der Himmel orange-gelb, dann öffnet er sein Pforten und kippt unglaubliche Mengen von Wasser runter. Das ist nicht nur richtig laut, sondern lässt auch die kleine Kaskade hinter unserer Suite zu einem ausgewachsenen Wasserfall anschwellen. Da können wir nur hoffen, dass uns sowas nicht im Dschungel erwischt.

Scenic-World.net

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