
Gar nicht so einfach! Bis man endlich alle Schalter abgeklappert und allen Tickets, Genehmigungen und Gebühren in der Tasche hat, um aufs Schiff nach Genting auf Pulau Tioman zu dürfen. Aber der Aufwand lohnt sich!
Morgenstund hat Gold im Mund
Leider nutzt es nicht viel, wenn man selbst die AirCon ausschaltet und in irgendeinen der Nachbarräume jemand ein ähnlich lautes Gerät im Einsatz hat. Somit war das Aufstehen eher eine Erlösung.
Um 8 Uhr bin ich zum neuen Gebäude mit den Fahrkartenschaltern gegangen und habe die Tickets gekauft. Die einfache Fahrt kostet nur 35 RM (ca. 7,43 €))/ Person. Die Rückfahrt-Tickets haben wir auch schon, aber mit offenem Datum – wer weiß, vielleicht wollen wir ja länger bleiben.
Wer tatsächlich im Voraus buchen möchte, der sollte genau hinschauen. Die meisten bieten das Open-Ticket für 25 $ ( 21,90 €) an, wenn man ein wenig rumsucht, findet man auch Websites, die einem die Buchung in malaysischen Ringgit erlaubt, da kosten die Tickets, dann plötzlich nur noch 70 RM + 7 RM (Bearbeitungsgebühr), also 16,35 €.

Von Schalter zu Schalter
Da es heute Morgen erstaunlich kühl war, war es auch nicht so eine Qual nochmal mit dem Rucksack den Weg zum Pier zurückzulegen. Um 9 Uhr sollten wir zur Registrierung einfinden, aber an einen anderen Schalter. Das schafften wir auch einigermaßen pünktlich.
Zu allem Überfluss mussten wir nach der Registrierung noch an einen weiteren Schalter, um die Gebühr für den Nationalpark zu entrichten (15 RM / Person). Jetzt durften wir endlich über die Straße rüber zur Anlagestelle gehen und konnten unser Frühstück in der Wartehalle genießen. Auf dem Weg hatten wir nämlich in einer Bäckerei halt gemacht und verschiedene Leckereien gekauft. Es schmeckte vorzüglich und mundete auf jeden Fall besser als ein scharfes Curry oder Ähnliches zum Frühstück.

Schlechte Customer-Experience auf dem Weg nach Tioman
Nie hätten wir gedacht, dass an einem Wochentag so viele Menschen nach Tioman wollen! Während wir in der Schlange warteten fiel uns auf, dass alle noch einen grünen Streifen in der Hand hielten. Kurzes Nachfragen bei einem anderen Passagier brachte zu Tage, dass uns der Bordingpass noch fehlte!



Ankunft in Genting auf Pulau Tioman
Nach 1,5 h Fahrtzeit kam Tioman in Sicht. Steile Felsnadeln und hohe Berge, die mit Dschungel bewachsen waren, ließen die Insel leicht mystisch wirken. Der erste Stopp in Genting war auch gleich unsere Endstation. Das Boot fuhr ohne uns weiter nach Paya, Tekek, Air Batang (ABC) und Salang.
Wir hatten in Singapur noch schnell über Agoda eine Unterkunft reserviert, da wir am Juara-Beach nicht das bekommen hatten, was wir wollten.
Kaum hatte das Boot am Jetty angelegt, hüpften die Einheimischen von Bord und schnappten sich die kleinen Lastentaxis (Motorräder, die seitlich einen Gepäckbeiwagen hatten). Normalerweise wird man immer angesprochen, ob man eine Unterkunft oder Transport haben möchte. Hier nicht! Man muss sich schon aktiv darumkümmern, wenn man was haben will.

Der Weg zog sich und nirgendwo kam das erlösende Schild in Sicht. Dafür lag ein riesiger Waran faul auf dem rundgewaschenen Felsen und sonnte sich. Leider suchte er das Weite bevor wir die Kamera zücken konnten. Ein zweiter nur halb so großer Waran erschreckte Svenja, als sich dieser in Bewegung setzte.

Unerwartete Gäste?
Mit zielstrebiger Sicherheit hatten wir die letzte Behausung an diesem Strand gebucht. Sungai Bungkil lag unter großen alten Bäumen direkt am Strand und hatte tolle vom Meer ausgewaschene Felsen. Aber es war keiner da.
Wir setzten uns auf die einfach gezimmerten Sitzgelegenheiten am Strand und genossen die Abgeschiedenheit des Ortes. Nach einer halben Stunde hörten wir ein Motorrad heranknattern und ein humpelnder Mann stieg herunter und stellte sich als Razman vor. Er entschuldigte sich, dass er etwas zu spät wäre, aber er wäre vom Motorrad gefallen, als er uns am Pier abholen wollte.
Zimmer mit Familienanschluss
Jedes unserer Zimmer hatte zwei Doppelbetten, war sehr geräumig und verfügte über Bad und AirCon. Der kleine Balkon ging direkt raus aufs Meer. Was will man mehr?! Richtig, was zum Essen wäre nicht schlecht. Unaufgefordert bat uns Razman auf der seitlichen Veranda Platz zu nehmen. Es gab typisch asiatisches Frühstück für Westler: Kaffee, Tee, Toast, dicke süße Milch zum Süßen, Marmelade und Cracker. Eine Französin gesellte sich dazu und irgendwie sah es erst so aus, als wäre sie hier zu Hause. Später stellte sich aber heraus, dass hier jeder alles aus der Küche benutzen kann und jeder mithilft. Wir hatten nicht nur ein Zimmer gebucht, sondern auch gleich Familienanschluss inklusive, auch wenn der nur zweizahnige Razman offensichtlich alleine hier lebte.
Baden war ein bisschen blöd, weil gerade totale Ebbe war und kleine Felsen und Korallenschrott im seichten Wasser lagen. Dafür konnte wir aber den Affen beim Spielen zusehen und Mangos verspeisen, die hier auf dem Grundstück von großen alten Bäumen runterfallen.
Nach unserer Unterkunft kann man noch einige Kilometer den Strand entlang klettern, bis man wieder auf Zivilisation stößt. Klettern deshalb, weil der Sandstrand übersäht ist mit mehr oder weniger großen rundgewaschenen Steinen. Sieht sehr malerisch aus!




Fish-Barbecue
Abends heizte Razman den Grill an und legte frisch gefangenen Fisch auf. Dazu gab es Kartoffeln und Aubergine. Die asiatischen Hühnerwürstchen fanden bei den Kids nicht so den Anklang. Das war aber egal, denn die vier Franzosen, die auch zum Essen eingeladen waren, vertilgten den Rest.

© Razman
Liebe Alex,
puh das hört sich echt mühsam an. Scheinbar hat es sich aber gelohnt, denn es schaut wirklich traumhaft schön aus!
Da bekommt man gleich Fernweh…
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Liebe Ines, lieber Thomas,
das war in der Tat mühsam, bis wir alle Tickets, Bescheinigungen und Gebühren an den Mann gebracht hatten. Mir kribbelt es immer in den Fingern, wenn ich Abläufe entdecke, die nicht rund laufen. Es wird ja nicht besser, wenn man sich aufregt, also sind wir relativ entspannt angekommen.
Liebe Grüße
Alex
Hallo Alex,
von Tioman habe ich schon so viel gehört! Ein Freund von mir war schon öfter dort, aber dass man so viel Papierkram braucht, bis man das Schiff besteigen kann, hat er nicht erzählt. Die Kälte in diesen Speedbooten finde ich so typisch für Asien; ich habe immer einen warmen Pulli dabei für solche Fälle.
Die Fotos vom Meer und von der Natur sind ein Traum!
Wie lange seid Ihr denn dortgeblieben?
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
Du bist ja auch asienerprobt! Wir haben aber trotz Fleece-Jacke gefroren, brrrh.
Die richtig geilen Fotos kommen in den nächsten zwei Posts. Bei unserem Schnorchel-Trip hatten wir geniales Wetter, da sieht die Gegend noch viel einladender aus, als wenn es so trübe wie an den ersten Tagen war.
Liebe Grüße
Alex
Na beim Fischbarbecue saht ihr doch alle ganz entspannt aus nach so einem anstrengenden Tag. Wenn man dann von so einer tollen Gegend belohnt wird, vergisst man schnell die Strapaze am Morgen.
Viele Grüße
Bruno
Lieber Bruno,
wir sind auf Reisen eigentlich immer entspannt. Solche Reisetag sind zwar immer etwas anstrengend, aber bei der Umgebung sind die Strapazen schnell vergessen.
Liebe Grüße
Alex
Spannend! Und die Unterkunft klingt wirklich familiär.
Eure Erfahrung mit dem Boarding erinnert mich ein bisschen an unsere Grenzüberquerung von Bulgarien in die Türkei. Da kamen wir uns auch ein bisschen vor wie Asterix und Obelix auf der Suche nach Passierschein A38… 🙂
Witzig Lena!
Wir sind auch von Bulgarien in die Türkei eingereist und hatten wahrscheinlich das gleiche Problem! Wir durften mobile Datenübertragung mit einem USB-Stick zwischen den Grenzposten machen und mussten dann unter viel Tamtam eine Versicherungspolice für unseren Wohnwagen erstehen, nur damit wir 2h durch die Türkei nach Griechenland fahren durften.
War aber amüsant, wie man aus einer Kleinigkeit, einen Staatsakt mit vielen Belehrungen machen kann.
Liebe Grüße
Alex
Liebe Alex,
was für ein tolles Abenteuer, auch wenn die Beschaffung der Tickets doch einige Fallstricke bereitgehalten hat. Gut, dass du so aufmerksam warst. Deine Tipps von der Buchung bis zum Boardingpass finde ich extrem hilfreich.
Ach ja, und was würde ich nur für so eine saftige Mango geben, vom Meerblick ganz zu schweigen.
LG
Anne
Liebe Anne,
ich versuche die Reiseberichte immer so zu schreiben, dass wenn jemand uns nachreisen möchte, er schon die Informationen beisammenhat, die wir uns entweder mühsam zusammensuchen mussten oder er nicht unsere Fails wiederholen muss;-)
Frische Früchte und frischer Fisch, das ist das, was ich an Asien auch so liebe.
Liebe Grüße
Alex
Was für ein Abenteuer!
Ich gebe ja zu, dass mich das immer ziemlich stresst, wenn ich nicht alles schon langfristig gebucht und unter Dach und Fach habe. In der Schlange feststellen, dass mir wichtige Unterlagen/Tickets fehlen, ist nur eine Stufe vom Super-Gau entfernt … 🙂
Aber wie schön Euer erkämpftes Paradies war, sieht man ja schon am ersten Bild!
Ein Traum!
Danke fürs Mitnehmen!
Ines-Bianca
Liebe Ines-Bianca,
mich stresst sowas auch ungemein, aber andererseits hat man dadurch die absolute Freiheit zu entscheiden, wann man wo wie lange sein möchte und das ist oft Gold wert.
Die richtig geilen Trauminselbilder kommen noch mit den nächsten Blogbeiträgen, denn am Anfang war das Wetter nicht so prickelnd. Was Sonnenschein so alles ausmacht wird dann sehr deutlich.
Liebe Grüße
Alex