Auf dem Büffelmarkt Pasar Bolu
Wir hatten das unwahrscheinliche Glück, dass gerade der legendäre Büffelmarkt Pasar Bolu stattfinden sollte. Also enterten wir an der nächsten Straßenecke ein nördlich fahrendes Bemo. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zum Markt fährt, ist relativ groß und der Fahrer versicherte uns auch, dass wir richtig wären.
Der Pasar Bolu besteht eigentlich aus zwei Märkten, einem täglich stattfinden Markt und einem Büffelmarkt, der alle sechs Tage abgehalten wird.
Büffel soweit das Auge reichtet!
Hier also werden die ganzen Büffel vertickt, die auf den Reisfeldern stehen oder bei Beerdigungen geopfert werden. Büffel soweit das Auge reichtet! Die meisten waren mit Nasenring angeleint, was auch gut so war, denn es waren schöne kraftvolle Tiere mit teilweise beeindruckenden Hörnern. Viel Büffel wechselten den Besitzer, mit kleinen LKWs werden sie an- und abtransportiert. Man kümmert sich rührend um die Tiere, ständig bekommen sie einen Eimer voll Wasser über das Fell geschüttet. Die Büffelbesitzer bürsten sie, bis das Fell majestätisch in der Sonne glänzt.
Der Tagesmarkt Pasar Bolu
Auf dem normalen Markt erhält man die Dinge für den täglichen Bedarf. Dieser Teil des Pasar Bolu ist überwiegend überdacht. An den Ständen findet man frischen Toraja Hochlandkaffee, scharfe Chilis in allen Farben und Formen, Hülsenfrüchte, Tofu, Reis, frisches Obst und Gemüse. Hier gibt es auch das seltsam aussehende Gebäck, welches man bei Toraja-Beerdigungen den Gästen mit Tee reicht. Fleisch, getrockneten Fisch und auch lebende Tiere werden zum Verkauf angeboten, genauso wie Kleidung, Schuhe, Korbwaren und sonstige Haushaltsgegenstände.
Die Gerüche sind intensiv und so viele bunten Farben treffen auf die Netzhaut. Deshalb schreckt man auch nicht zurück, Küken bunt einzufärben, um noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen!
Wir hatten erstmal genug und machten uns auf die Suche nach einem geeigneten Transportmittel zu den Felsengräbern von Kete Kesu.
Hallo Alex,
reisen bildet ja bekanntlich. Und die Welt besteht eben nicht nur aus glühenden Sonnenuntergängen und palmbewedelten Stränden.
Deshalb finde ich es wichtig, dass gerade Vielreisende auch über Alltag berichten.
Und dazu gehören eben auch der Umgang mit Tieren, mit Toten, mit Nahrung, mit Menschen.
Und dass der anders ist, als in D ist sehr wahrscheinlich und vor allem gut.
Die Welt ist bunt, aber nicht immer schön.
Liebe Grüße
Dagmar
Danke Dagmar, Du sprichst mir aus der Seele!
Oftmals urteilen wir auch mit zweierlei Maß. Bei uns werden männliche Küken einfach geschreddert, weil sie wirtschaftlich unerwünscht sind. Dort leben sie wenigsten weiter, wenn auch ungesund gefärbt.
Liebe Grüße
Alex
Wir haben keine Albino-Büffel gesehen, nur einer in Kete Kesu, der stand dort bei den Felsengräbern neben der Toilette im Stall:-)
Ich sehe uns eher als Dokumentator. Ich finde es auch nicht prickelnd, wie in Asien mit Tieren umgegangen wird.
ABER, dort hat ein Tier noch seinen Wert, denn es wird nur geschlachtet, um gleich gegessen zu werden.
NUR, weil wir nicht mitbekommen, wie bei uns die Tiere gequält werden, bevor sie geschlachtet und verarbeitet werden, bis sie bei uns auf dem Tisch landen, macht uns nicht zu besseren Menschen in Bezug auf Tierrechte.
Deshalb würde ich an deiner Stelle solche Kommentare einfach ignorieren.
Aras Orhon
Der Markt ist pures Erleben. Habt Ihr auch die ganz teuren Exemplare bestaunen dürfen, die Mercedesse unter den Büffeln, die fast genau so viel kosten wie eine Limosine mit dem Stern?
Für die farbigen Küken – die habe ich auch mal irgendwo gepostet, wurde ich von Gutmenschen brutal attackiert, das sei ein Ausbund an Tierschinderei.
Ha, die da protestierten sollten mal sehn, wie sonst in Asien mit Tieren verfahren wird, die als Sache nämlich Nahrung betrachtet werden.