Wir nehmen viel zu viel als völlig selbstverständlich hin. Dass aber fließend Wasser, Strom und ärztliche Versorgung nicht überall gegeben ist, wurde uns auf Ko Muk wieder deutlich vor Augen geführt.
Ungeahnte Ehrlichkeit
Ich hatte meinen heiß geliebten Sarong wohl gestern auf dem Boot liegen lassen. Noch vor dem Frühstück schwang sich unsere Wirtin aufs Motorrad und kam kurze Zeit später mit dem Sarong und unserem Microfaser-Handtuch zurück. Das hatten wir anscheinend auch vergessen und noch gar nicht vermisst. Solche Überraschungen passieren dir oftmals auf Reisen. Gerade die Menschen, die nicht so betucht sind, sind meist die ehrlichsten.
Beim Motorradunfall den Fuß gebrochen
Der Herr des Hauses ist gerade etwas eingeschränkt in seiner Bewegungsfreiheit. Bei unserer Ankunft ist er mit seinem Motorrad, welches mit Brettern im Beiwagen beladen war, die Klippe runtergestürzt und Kiara vor die Füße gefallen. Sie half ihm auf und anfänglich schien er und das Motorrad in Ordnung zu sein.
Sein Fuß ist aber jetzt schon seit Tagen dick und angeschwollen. Er könnte sich dem Aussehen nach, den Mittelfußknochen gebrochen haben, was ihn aber nicht davon abhält durch die Gegend zu humpeln.
Wenn man so abgelegen lebt, dann kann man nicht mal schnell zum Arzt oder Röntgen gehen. Ganz zu schweigen, dass das auch noch eine Menge Geld kostet. Stattdessen gibt es Umschläge aus Bananenbaumstamm, des Saft soll angeblich die Schmerzen lindern und abschwellend wirken. Das Leben auf einer kleinen thailändischen Insel ist nicht nur heiter Sonnenschein, sondern kann auch ganz schön hart sein.
Ohne Wasser, ohne Strom
Da Sonntag war, waren viele Kids am Strand. Hier glotzt niemand auf sein Handy, sondern sie können sich noch mit ganz einfachen Mitteln beschäftigen und auch so jede Menge Spaß haben.
Dass hier auf der Insel nicht alles selbstverständlich ist, merkst du spätestens, wenn du dich unter die Dusche stellst und kein Wasser aus der Leitung kommt. Oder wenn nachdem ersten Blitz am Abend plötzlich der Strom auf der ganzen Insel weg ist und du die nächsten Stunden im Kerzenschein dasitzt.
Bei solchen Gelegenheiten ist Zeit, mal darüber nachzudenken, wie gut es uns eigentlich in Deutschland geht und was für ein unwahrscheinliches Glück wir haben, dort geboren worden zu sein.
Frisch auf den Tisch
Hier wird immer alles frisch zubereitet. So kann es vorkommen, dass du etwas bestellst und die Wirtin sich aufs Moped schwingt, um dann 20 min später zurückkommt, mit einem No have auf den Lippen.
Auf jeden Fall haben sie uns die letzten Tagen immer sehr gut umsorgt und uns einfach so zwischendurch mit thailändischen Nachtischen beglückt.
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Bei mir rennst du mit dieser Weltsicht ja offene Türen ein. Vielleicht sollte man all die Nörgler und Meckerer einmal zwangsweise um die Welt schicken, damit sie sehen, wie gut sie es haben 😉
Auch diese Einstellung zur Medizin: Solange man noch laufen kann, braucht man keinen Arzt. Das habe ich bei meiner Weltreise mit Kind in Ecuador selbst erfahren.
Liebe Grüße
Angela
Liebe Angela,
mal über den Tellerrand hinweg zu blicken, hat noch keinem geschadet;-)
Am thailändischen Festland ist die ärztliche Versorgung eigentlich sehr gut. Wir haben in Ecuador zwei Arten von Ärzte kennengelernt, die in einer sauberen Praxis und Zahnärzte auf einem Markt, wo das Hinsehen schon Schmerzen bereitete.
Liebe Grüße
Alex
Hallo Alex,
ich bin mir nicht so sicher, ob wir wirklich glücklicher sind mit all dem Luxus, den wir haben. Klar, medizinische Versorgung und höhere Hygienestandards, aber auch da gibt es Schattenseiten mit Antibiotika-Resistenzen oder diesen Krankenhaus-Keimen – vielleicht hat es der Herr mit seinem dicken Bein und den Bananenblättern und traditioneller Medizin gar nicht so schlecht. Dass Kinder spielen und nicht nur aufs Smartphone glotzen tut ihren Hirnen gut. Und frisches Essen ist ein Luxus, den hierzulande längst nicht alle haben. – Es hat alles seine Schatten- und Sonnenseiten. Und es tut gut, das mal zu reflektieren.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
ich sehe das genauso wie Du! Unser Luxus und Zivilisationsfortschritte bescheren uns auf der einen Seite ein längeres und angenehmeres Leben, aber so wirklich glücklich machen sie keinen, weil die Gier nach noch mehr und noch besser das Leben bestimmt. Kleine Dinge und echte soziale Kontakte geraten ins Hintertreffen.
Liebe Grüße
Alex
Liebe Alex,
zum einen finde ich es schön, dass Du mir immer mehr Zugang zu Thailand verschaffst – und zwar zu einem anderen Thailand, nicht den typischen touristischen Hotspots.
Das mögen nicht immer die bequemsten sein – aber sie sind authentisch und rücken die Maßstäbe wieder zurecht.
Und manchmal ist es tatsächlich ganz wunderbar bei Kerzenschein und ohne Handy! 🙂
Hab einen schönen Sonntag!!!!
Ines-Bianca
Liebe Ines-Bianca,
so schön es für uns als Touristen ist, fremde Länder zu besuchen, so problematisch ist auch die Auswirkung des Tourismus auf das ursprüngliche Leben in diesen Ländern. Zum einen profitieren sie durch Entwicklung, aber sie verlieren auch viel von ihrer ursprünglichen Identität.
Wir verfolgen diese Entwicklung schon seit mehr als 20 Jahren und stellen gerne auch das andere Thailand vor.
Liebe Grüße
Alex
Man muss sich manchmal wirklich wieder bewusst machen, wie selbstverständlich wir allen Luxus und Komfort nehmen… Danke fürs Erinnern.
Liebe Grüße von Sanne
Liebe Sanne,
es ist eine Errungenschaft, die wir viel zu schnell aus dem Sinn verlieren. Solche Aufenthalte holen eine schnell zurück in eine ganz andere Realität, wo diese Annehmlichkeiten noch nicht selbstverständlich geworden sind.
Liebe Grüße
Alex
Du hast vollkommen recht, gerade durch das Reisen und den Blick über den Tellerrand hinaus sieht man, wie gut wir es zu Hause haben, würde dem einen oder anderen mal ganz gut tun.
Liebe Grüße Daniela von https://travelmixbestager.de/
Liebe Daniela,
dem kann ich nur stimmen! Wir jammern hier wirklich auf hohem Niveau und schätzen die Errungenschaften nicht wirklich.
Liebe Grüße
Alex