Von den Grabhöhlen von Tampangallo aus kommend schlängelten wir uns auf schmalen Sträßchen durch die hügelige Landschaft in Richtung Makale. Unser Taxifahrer fragte uns, ob wir wüssten, wo die größte Christus-Statue der Welt stehe. Natürlich fiel uns da sofort der 30 m hohe Christo Rendentor in Rio de Janairo ein. Als wir vor ein paar Wochen von den Minahasa Highlands zurück nach Manado gefahren waren, hatten wir den segnenden Christus von Manado im Vorbeifahren gesehen. Die Statue in Manado ist mit 30 m ohne Podest also genauso riesig, wie die in Rio. Die in Rio hat einen 8 m hohen Podest und die in Manado einen mit 20 m.
Wista Religi Buntu Burake
Ich glaube es lag den Erbauern sehr viel daran die Statue in Rio zu übertrumpfen, denn nicht umsonst haben sie der in Makale einen mehrstufigen Podest noch dazu gespendet. Damit erreicht der Christus auf dem Buntu Burake ganze 40 m. Auf Wikipedia wird man vergeblich nach Christus von Makale suchen, wahrscheinlich, weil sie erst 2015 eingeweiht wurde. Mit 75% der Bevölkerung bilden die Katholiken und Protestanten die größte Glaubensgruppe. Das zeigen sie auch deutlich, denn der Christus auf dem Berg Burake überthront die ganze Stadt. Sie ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel unter den Einheimischen und im Augenblick wird gerade die asphaltierte Straße bis hoch zur Statue fertiggestellt. Wie üblich zahlt man die 20.000 IDR Eintritt am Fuße des Berges und nochmal 80.000 IDR für das Auto.
Egal, ob sie jetzt damit die größte Christus-Statue der Welt ist oder nicht, die Aussicht ist einfach grandios. Man kann direkt von oben auf Makale schauen, was nur wenige Kilometer entfernt liegt und die umliegenden Berge laden zu Wanderungen ein.
Für diesen Tag hatten wir genug gesehen und ließen uns zurück nach Rantepao fahren, wo wir uns noch stärkten und im Guesthouse unsere Rucksäcke holten. Wir machten uns auf den Weg zur Busgesellschaft, um unseren Schlafbus in Richtung Makassar zu besteigen.
Im Sleeperbus nach Makassar
So einen komfortablen Bus hatten wir noch nicht einmal in Chile gehabt! Einer von uns musste sich auf den bequemen Ledersesseln mit Beinablage gemütlich machen. Die anderen vier durften sich in ein richtiges Bett begeben. Der Bus verfügte über vier Stockbetten im hinteren Teil des Busses, also acht schöne breite Betten mit Kissen und Decken. Dem Fahrer von Bintang Prima sagten wir noch Bescheid, dass wir gerne am Flughafen in Makassar aussteigen wollten und dann ging die Fahrt in die Nacht schon los.
Während über mir Svenja selig mit offenem Vorhang schlief, lag ich wach im unteren Bett. Nur durch einen schmalen Fensterspalt konnte ich die vorbeiziehende Landschaft erahnen. Der Bus bretterte über die Schlaglöcher, was aber im Gegensatz zum Auto nicht weiter schlimm war. Aber die erste Zeit ist die Strecke ganz schön kurvig und so wird man dann auch irgendwann in den Schlaf gewiegt. Einmal hielt der Bus auch an, wahrscheinlich war das die Pinkelpause, denn trotz dem Komfort hatte er keine Toilette.
Ich hab ja immer Panik, den Flug zu verpassen, wie in Jakarta und ich wusste auch nicht, ob wir am Flughafen geweckt werden. Deshalb war mein Gehirn auch stets im Alarmmodus und verwehrte mir den benötigten Tiefschlaf. Über mein Handy-GPS konnte ich sehen, wie weit es noch bis zum Flughafen war. So konnte ich schon mal meine sieben Sachen zusammenpacken, bevor wir hielten.
Ankunft in Makassar / Ujung Pandang
Danach ging alles irre schnell. Der Bus hielt, das Licht ging an und keiner weckte uns. Schnell schnappten wir unsere Daypacks, weckten noch Kiara im Vorbeigehen, die den Platz auf dem Liegesitz hatte und verließen den Bus. Der Fahrer öffnete die Klappe zum Stauraum und wir konnten gar nicht so schnell gucken, da hatte sich schon eine Horde Jungs auf unsere Rucksäcke gestürzt und sich diese auf den Rücken gepackt. Dumm gelaufen, denn so mussten wir aufpassen, dass sie nicht in unterschiedliche Richtungen wegliefen und natürlich Trinkgeld für 50 m Tragen bezahlen.
Eigentlich wäre unser Flug ja morgens um 8 Uhr gegangen, aber wir haben zu Hause noch eine Nachricht bekommen, dass er auf mittags verlegt wurde. Während des Urlaubs hatte noch mal das Telefon geklingelt und irgend ein Call-Center Mitarbeiter von Air Asia hatte uns im grottigem Englisch versucht mitzuteilen, dass unser Flug auf mittags verschoben wurde. Naja, besser doppelt als gar nicht.
Lange Wartezeit am Checkin
Für einen Abflug morgens wäre unsere Ankunftszeit am Flughafen perfekt gewesen, so mussten wir jetzt fast acht Stunden totschlagen. Und das in einen Checkin-Bereich, der ziemlich runtergekommen war. Irgendwann schafften wir es, eine Sitzreihe zu okkupieren. Immer vier von uns versuchten etwas Schlaf zu finden, während der andere über das Gepäck wachte oder den Kassierer eines kleinen Geschäftes beim Schlafen auf dem Tresen störte.
Ein komisches Gefühl hatte ich dennoch, weil auch nach mehrfachem Suchen kein Air Asia-Checkin-Schalter zu finden war. Es war so, als würde die Fluggesellschaft den Flughafen überhaupt nicht anfliegen. WLAN im Checkin Bereich gab es auch keines, so dass man auch nicht im Internet nachschauen konnte. Das Bodenpersonal hatte auch keine Ahnung und deutete aber ein paar Counter aus, wo wir später unser Glück probieren sollten.
Um 9:30 machte dann ein “Air Asia”-Schalter auf. Dazu stellten die Mitarbeiter einfach eine kleine Tafel auf den Counter – so schnell geht das. Endlich konnten wir unser Gepäck loswerden und durch die Security gehen.
Der internationale Flughafen Sultan Hasanuddin
Der Wartebereich im restlichen Flughafen ist hypermodern und bietet auch bequeme Liegesessel. Zum Schlafen kommt man aber dennoch nicht mehr, weil unterbrochen die Durchsagen laufen. Aber man findet alle Annehmlichkeiten eines internationalen Flughafens vor und hat auch wieder WLAN. Das brauchten wir auch, um zu checken, ob wir alle notwendigen Informationen unseres geilen Airbnbs in Kuala Lumpurs erhalten hatten.
Immer wieder musste einer von uns mal los, um nachzuschauen, ob wir schon in den Wartebereich des Gates können. Die Schalter dort waren aber noch nicht besetzt. Unser Abflug verschob sich auch noch weiter nach hinten, sprich unser Flug erschien auf keiner Anzeige und wurde auch nie aufgerufen. Inzwischen konnten wir schon die Zahlen in Indonesisch (Bahasa Indonesia), da ja ständig die Flugnummern durchgegeben wurden.
Einreiseabwicklung vor Abflug
Plötzlich kam Bewegung in die Menschenmenge, die sich um die zwei Counter gebildet hatte. Mehrere ernst blickende Beamte hatten Platz genommen und begannen mit der Abfertigung.
Um aus Indonesien ausreisen zu können, mussten wir die Imigrasi (Ausreisekontrolle mit Visa-Prüfung) noch hinter uns bringen und das Handgepäck wurde auch gleich nochmal extrem gefilzt. Viele Behälter und Tiegelchen mit Flüssigkeiten von anderen Fluggästen, wanderten unter Tränen in den Mülleimer. Wir aber kamen problemlos durch. Alle überflüssigen Dosen und Flaschen hatten wir schon im Checkin-Bereich entsorgt, auch wenn sie noch ungeöffnet waren.
Flug nach Kuala Lumpur
Etwas mehr als drei Stunden beträgt die Flugzeit von Makassar (ehemals Ujung Pandang, deshalb auch der Flughafencode UPG) nach Kuala Lumpur (KUL) in Malaysia mit einer A320. Air Asia fliegt die Strecke jeden zweiten Tag der Woche (Mo, Mi, Fr, So) nonstop an. Flüge findet ihr z.B. hier*.
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Hi Alex,
Danke für deine super Beschreibung und vielen Infos.
Zwei Fragen:
1. wie viel Zeit würdest Du für die Tour Makasar -Rantepao – Makasar inkl. Besichtigungegen einplanen? Man fährt ja 2 Nächte alleine, also wie viel Zeit in und um Rantepao herum?
2. Wo finde ich den Sleeper-Bus für die Strecke?
3. was gibt es auf Sulawesi noch zu entdecken, wenn man den Trip macht und nicht Zeit hat, um weitere Teile der Insel anzuschauen?
Lieber Claudius,
für Rantepao reicht wahrscheinlich ein halber Tag. Alles weitere hängt davon ab, was dich interessiert. Wenn Du auf eine Beerdigung willst, dann ist alles weitere davon abhängig, wann gerade wo eine stattfindet. Manchmal muss man dafür ziemlich weit hoch in die Berge. Sicherlich kann man an dem Tag dann auch noch irgendwas besichtigen. Nach der Beerdigung waren wir noch drei Tage in der Gegend unterwegs und haben die schönsten und wichtigsten Felsengräber besichtigen können, inkl. diverser Wanderungen, die auch recht schön waren. Das Schöne ist, dass es komplett ohne Guide geht, bis auf die Beerdigung.
Wir hatten den Sleeper Bus in Rantepao gebucht (ich glaube Primavera, hat aber keine Website), durch die Betten im Bus bzw. die riesigen Schlafsessel, kommt man einigermaßen ausgeruht ans Ziel. Da wir am Flughafen abgesetzt wurden, würde ich bei Ankunft in Makasar am Flughafen schauen, ob Du dort den Bus buchen kannst. Dann brauchst Du nicht in die Stadt rein, ich glaube, da verpasst man nicht allzuviel.
In Sulawesi kann ich noch die Togians wärmstens empfehlen. Für uns der schönste Fleck Erde und wir haben schon viel gesehen. Auf dem Weg könnte man noch am Poso-See übernachten und zu den Salopa-Wasserfällen. Das liegt auf der Strecke.
Wieviel Zeit hast Du denn für Sulawesi zur Verfügung?
Liebe Grüße
Alex
Liebe Alex,
das sind ja mal komfortable Busse! Sieht aus wie die Business oder First Class in einem Flugzeug!
Lg Miriam
Liebe Miriam,
die Betten sind bestimmt besser als im Flugzeug, weil man tatsächlich Platz hat. Sogar Jürgen mit sein 1,96 m konnte darin Schlafen und der ist derjenige von uns, der in einem Flugzeug immer am meisten leidet, weil wir noch nie Business geschweige denn First Class geflogen sind.
Liebe Grüße
Alex
Das Bild mit der tollen Aussicht ist fantastisch. Ich finde auch die beiden Bilder mit den Hügeln schön, der Himmel sieht so traumhaft aus. Ein schöner Bericht.
Danke Katja!
Wir haben die Aussicht auch sehr genossen.
Liebe Grüße
Alex
Zunächst einmal finde ich Deinen Artikel wieder richtig gut gelungen. Ich wusste gar nicht, dass in Indonesien so viele Christen gibt. Vor allem eine größere Christus Statue als in Rio. Wahnsinn!! Sehr lehrreicher und informativer Bericht.
Liebe Grüße, Selda.
Liebe Selda,
Indonesien überrascht uns an allen Ecken und Enden. Bisher wussten wir auch nur von Bali, dass dort mehrere Religionsgruppen friedlich nebeneinander existieren können. Ende der 80er gab es auf Sulawesi noch Konflikte zwischen Christen und Moslems, davon merkt man heutzutage als Tourist aber nichts mehr.
Liebe Grüße
Alex
Der Ausblick von oben, mit Blick in die Ferne muss fantastisch sein. Wow.
Viele Dank für deinen tollen Bericht
Viele Grüße
Kathy
Liebe Kathy,
ehrlich gesagt waren wir gar nicht so interessiert an der Christus-Statue, aber Du hast Recht! Der Ausblick war einfach grandios.
Liebe Grüße
Alex
Wieder einmal etwas von dem ich bis dato tatsächlich noch nichts gehört habe. Ich dachte immer die Statue in Rio sei definitiv die Grösste, aber man lernt ja nie aus. Schaut jedenfalls recht interessant aus, würde ich definitiv auch gerne mal mit eigenen Augen sehen. Lieben Dank für’s zeigen und die Inspiration.
Lieber Andreas,
da bist Du in guter Gesellschaft. Wir haben es noch nicht einmal geglaubt, als wir davor standen. Aber wenn man sie das erste Mal aus der Ferne sieht, wirkt sie schon riesig.
Liebe Grüße
Alex
Danke für den interessanten Bericht! Von der Statur habe ich neulich schon mal gelesen irgendwo. Macht echt Lust die Koffer zu packen!
LG aus Norwegen
Ina
http://www.mitkindimrucksack.de
Liebe Ina,
wenn Du einen Link zu dem Bericht hast, dann schicke ihn mir doch mal bitte. Ich konnte im Web kaum was über diese Statue erfahren, sie steht noch nicht einmal in meinem Loose von Indonesien drin.
Liebe Grüße
Alex
Interessant finde ich den Sleeper Bus. Wie funktioniert das denn? Sitzt man da tagsüber auf normalen Sitzen, die nachts in Betten umgebaut werden?
Viele Grüße,
Monika
Liebe Monika,
dieser spezielle Sleeper Bus ist ein reiner Nachtbus. Entweder liegt man auf den geräumigen Schlafsesseln oder hat eines der Betten. Man geht also bei Abfahrt ins Bett und steht bei Ankunft wieder auf. Sehr praktisch!
Liebe Grüße
Alex
Was ihr immer für tolle Orte besucht, von denen ich noch nie zuvor etwas gehört habe! Deine Arikel sind echt immer total inspirierend und ich freue mich schon auf den nächsten!
Liebe Tina,
der nächste kommt bestimmt bald und wird Dich in den Großstadt-Dschungel von Kuala Lumpur entführen!
Liebe Grüße
Alex
Hallo Alex,
ich finde den Beitrag echt super und habe erst durch dich von der Statue erfahren.
Echt ein cooler Tipp und tolle Einblicke!
Liebe Grüße
Ines
Liebe Ines,
wir haben auf dieser Reise auch so einiges das erste Mal erlebt oder erfahren. Das macht das Reisen ja so spannend und wertvoll, weil man spielend seinen Horizont erweitern kann.
Liebe Grüße
Alex
Hört sich nach Abenteuer an 🙂 Ich kann mir das in dem Bus/Stockbetten sehr gut vorstellen. Erinnert mich an meine Fahrt im Nachtzug in Vietnam 🙂 Herrlich! Und ich liebe Naturaufnahmen. Sehr schön und informativ der Bericht! Vielen Dank dafür.
Liebe Marina,
wir kennen bisher nur die Nachtzüge in Thailand und die waren im Vergleich zu dem Bus eher unbequem. Der Bus hat uns echt überrascht!
Wenn Du Naturaufnahmen magst, dann bist Du auf unserem Blog bestimmt richtig;-)
Liebe Grüße
Alex
Von diesen riesigen Christus-Statuen hab ich tatsächlich noch nichts bisher gehört.
Sehr interessanter Fakt!
Und auch ein schöner Bericht mit klasse Fotos!
VIelen Dank für die Einblicke!
Viele Grüße aus Singapur <3
Michelle
Danke Michelle! Für Dich ist es ja ein Katzensprung von Singapur nach Makassar. Die Gegend rund um Rantepao lohnt sich wirklich!
Liebe Grüße
Alex