Cevennen

Ein letztes Mal mit dem Wohnwagen nach Frankreich, in die Cevennen an den wildromantischen Gardon. Auf jeden Fall ist Anduze ein guter Ausgangspunkt, um die vielen alten Städte in der Provence zu besuchen, wie z.B. Nîmes, Uzès, Pont du Gard und Avignon oder um einfach nur die Landschaft bei einer Autowanderung zu genießen.

Bilder

Hier findet Ihr Impressionen unserer Reise.
Cevennen-Bildergalerie

Reiseposts

Radtour nach Anduze

Klettertour am Gardon

Flussaufwärts teilt sich der Fluss. Wenn man sich rechts hält, gelangt man kletternd über glatt geschliffene Steine zum nächsten Campingplatz. Zwischendrin findet man immer wieder kleine Pools zum Reinspringen und Erfrischen. Zurück kann man, wenn man mutig ist auf einer schmalen Mauer entlang eines Bewässerungskanals balancieren, aber da geht es dann auch schon mal 5m senkrecht runter.

Gardon, Cévennen, Frankreich

Gardon, Cévennen, Frankreich

Gardon, Cévennen, Frankreich

Gardon, Cévennen, Frankreich

Gardon, Cévennen, Frankreich

Hält man sich aber links, kann man am rechten Flussufer ebenso zu schon besagtem nächsten Campingplatz gelangen. Ende unserer Wanderung war die alte Steinbrücke mit Wehr und Mühlrad – sehr idyllisch. Wir haben es uns gerade so verkneifen können, durch den Tunnel und die Eisenbahnbrücke zurückzukehren, verlockend war es schon, aber wir wussten, dass demnächst wieder ein Zug kommen würde und dem wollten wir lieber nicht begegnen.

Gardon, Cévennen, Frankreich

Gardon, Cévennen, Frankreich

Gardon, Cévennen, Frankreich

Anduze

Da unser Campingplatz ein klein wenig außerhalb liegt, kann man auch schon mal das Fahrrad nehmen, um zum Essen und Bummeln in die Stadt zu fahren. Der alte Stadtkern ist sehr übersichtlich und hat viele kleine geschmackvolle Läden und nette Restaurants, wo man im Freien sitzen kann.

Anduze, Cévennen, Frankreich

Anduze, Cévennen, Frankreich

Anduze, Cévennen, Frankreich

Anduze, Cévennen, Frankreich

Anduze, Cévennen, Frankreich

Unsere Reise ging weiter in die Languedoc-Roussillon.

Pont du Gard und Avignon

Pont du Gard

Eigentlich hätten wir es ja langsam wissen müssen, dass man hier sich nicht einfach so ein Aquädukt anschauen kann. Wenn man den Schildern zur Pont du Gard folgt, landet man automatisch auf einem beschrankten riesigen Parkplatz. Im Vergleich zu den bisherigen Eintrittspreisen, ist das schon fast ein Schnäppchen, da man nur mit 18€ inkl. Fahrzeug für ein Familienpass zur Kasse gebeten wird. Nach einem Spaziergang runter zum Gardon können wir endlich dieses zwei Jahrtausend alte Bauwerk in voller Pracht bewundern.

Pont du Gard, Gardon, Cévennen, Frankreich

Pont du Gard, Gardon, Cévennen, Frankreich

Pont du Gard, Gardon, Cévennen, Frankreich

Schon ein Meisterwerk römischer Baukunst, wenn man bedenkt, dass diese Wasserleitung über 50km Wasser aus den Bergen nach Nîmes bringt. Damit das Wasser auch tatsächlich fließt, hatte die Wasserleitung ein Gefälle von 24cm auf einem Kilometer, keine Ahnung, wie die das hinbekommen haben, aber wir sind beeindruckt. Ansonsten haben die Römer nicht einfach eine 50m hohe Brücke gebaut, sondern eine Brücke auf der Brücke einer Brücke. Nach eingehender Bewunderung von allen Flussufern aus mussten wir weiter, da wir um 16 Uhr mit Freunden in Avignon verabredet sind und wir uns zuvor noch ein bisschen die Stadt anschauen wollen.

Avignon

Wenn man über die Rhone nach Avignon reinfährt, dann sieht man als erstes diese ewig lange allumfassende Stadtmauer, die erstaunlich gut erhalten ist. Darüber thront der mächtige und klotzige Papstpalast, der einen guten Teil der Innenstadt in Anspruch zu nehmen scheint. Die Straßen sind voll mit kleinen Geschäften, aber nichts für kleine Geldbeutel, da die meisten Sachen nur für dreistellige Beträge zu haben sind, T-Shirts gibt es dann aber schon mal unter Hundert. Schade eigentlich, denn die Sachen sahen schon sehr geschmackvoll aus.

Avignon, Frankreich

Nach eingehender Wiedersehensfreuden mit unseren Freunden, machten wir erstmal das, was Franzosen nach dem Weintrinken am Liebsten machen, nämlich im Café sitzen und das Leben genießen.

Pont du Avignon

Nach getaner Arbeit mussten wir uns natürlich noch die Pont du Avignon anschauen gehen. Klar, dass man dafür wieder Eintritt zahlen muss, aber in der wunderbaren Abendsonne ein paar Schritte über die Rhone zu machen ist schon ein Muss.

Avignon, Frankreich

Avignon, Frankreich

Nicht ganz hundert Jahre lang war Avignon Wohnsitz zahlreicher Päpste. Der Palast ist aber nicht pompös, sondern erinnert eher an eine Trutzburg. Für eine Besichtigungstour waren die Kids am Ende des Tages aber nicht mehr zu begeistern und zugegebenermaßen taten uns inzwischen auch die Füße weh.

Avignon, Frankreich

Avignon, Frankreich

Avignon, Frankreich

Avignon, Frankreich

Uzès unter Wasser

Zur Abwechslung wurden wir heute Morgen mal mit tief schwarzen Gewitterwolken begrüßt, die ganz bedrohlich im Tal hingen. Aber so ein bisschen warmer Nieselregen konnte uns letztendlich doch nicht davon abhalten einen Abstecher nach Uzès, einer alten Bischofsstadt, zu machen. Wenn man hier durch die Gegend fährt, fällt einem vor allem auf, dass die Häuser, welche alle aus rohem hellen behauenen Stein sind, so gut erhalten und gepflegt sind. Wenn man die Dörfer so auf den Bergrücken kleben sieht, kann sich gut vorstellen, dass es vor 400 Jahren bestimmt genauso schon aussah, wenn man sich mal die Stromleitungen und asphaltierten Straßen wegdenkt.

Uzès, Frankreich

Uzès, Frankreich

Wer sich unter Uzès eine pompöse Stadt vorstellt, hat weit gefehlt, denn selbst die Kathedrale ist nicht mehr als eine ausgewachsene Kirche. Die komplette Innenstadt besteht aus historischen Häusern und ist total knuffig, da alles so klein und kompakt wirkt. Sehr schmale Gassen durchziehen die Stadt, um alle auf einem vergleichsweise großen von Arkaden umgebenen Marktplatz zu münden.

Uzès, Frankreich

Uzès, Frankreich

Uzès, Frankreich

Uzès, Frankreich

Uzès, Frankreich

Sintflut

Es münden aber auch alle Regenrohre auf eben diesem Marktplatz, wie wir gleich feststellen konnten, als ein heftiges Gewitter losbrach. Mit Blitzen begleitet von höllisch lautem Donner ergossen sich sintflutartige Regenfälle für eine halbe Stunde über die Stadt und setzten den Marktplatz unter Wasser, so dass sich an den Abflüssen in die Kanalisation knietiefe Strudel bildeten. Nicht mehr trockenen Fusses erreichten wir unser Auto und machten uns auf den Heimweg.

Uzès, Frankreich

Uzès, Frankreich

Uzès, Frankreich

Uzès, Frankreich

Uzès, Frankreich

Zurück auf dem Campingplatz, der sich inzwischen schon merklich geleert hat, fanden wir unser Vorzelt mit durchgebogenen Stangen und dickem Hängebauch. Auf dem Tuch hatte sich eine Badewanne voll Wasser gesammelt.

Nîmes

Bevor wir uns völlig von der Untätigkeit einlullen lassen, gibt es heute mal kulturelles Alternativprogramm in Nîmes. Der Weg dorthin ist überzogen mit Weinfeldern, an deren Weinstöcken tiefblaue Weintrauben hängen, am Liebsten würde man anhalten und ein paar abmachen, aber wir können uns gerade noch beherrschen.

Das Parkleitsystem von Nîmes ist leider etwas antiquiert, so dass wir vor dem Parkhaus stehen und uns ein nettes complet entgegen leuchtet. In den angrenzenden Wohngebiet lässt sich zwar ein Parkplatz finden, leider aber nur für 2h und an die sollte man sich wohl auch halten, den Strafzetteln nach zu urteilen, die viele bereits an den Windschutzscheiben kleben hatten.

Arènes de Nîmes

Das römische Amphitheater aus weißem Stein ist schon sehr eindrucksvoll, ebenso die Eintrittspreise in Frankreich. Man hat sich wohl auf einen Einheitspreis von 10€ oder mehr geeinigt.

Nîmes, Frankreich

Nîmes, Frankreich

Maison Carrée

Mangels Zeit ziehen wir erstmal weiter und stoßen gleich noch auf ein weiteres Relikt aus römischer Zeit, dem Tempel Maison Carrée. Wenn ich mir nicht dummerweise den Lonely Planet gegriffen hätte, sondern ein anderen Reiseführer, den wir mitgenommen hatten, dann hätten wir uns vom Jardin de la Fontaine bestimmt auch noch den Mont Cavalier hochgequält, um einen tollen Blick über die Stadt zu bekommen. So schlenderten wir, vorbei an vielen gemütlichen Bars und Restaurants, zurück zum Auto, gerade noch rechtzeitig vor Ablauf des Parktickets.

Nîmes, Frankreich

Nîmes, Frankreich

Auf dem Rückweg hielten wir an einem der zahlreichen Stände am Straßenrand, die Obst und Gemüse verkauften. Nicht nur, dass die Preise lächerlich günstig sind, sondern vielmehr mal nicht genormte Euro-Einheitsgröße zu bekommen, bewegt uns, nicht mehr im Supermarkt zu kaufen… vom Geschmack erst gar nicht zu sprechen!

Nîmes, Frankreich

Am Gardon

Wegen des starken Verkehrs verabschiedeten wir uns viel früher als geplant von der Autobahn und bereuten es keine Minute. Von Montelimar aus ging es auf der Rue Nationale nach Alès, die Landschaft plätscherte leicht bergig mit schnuckeligen Steinhäusern und Weinbergen an uns vorbei. Von dort aus war es nur noch einen Katzensprung nach Anduze, einem sehr malerischen Städtchen, was direkt am Gardon liegt.

Unser Ziel Camping l’arche war schnell gefunden und Google Maps sei dank, hatten wir über die Satellitenansicht eine absolut geniale Platzwahl getroffen. Unsere 100qm Parzelle liegt nur einen Steinwurf weit vom Gardon entfernt und durch die Bäume schön schattig den ganzen Tag über. Uns hatte nicht das tollen Wasserparadis mit seinen gut ausgestatteten Spielplätzen zur Buchung bewogen, sondern diese einmalige wunderbar wilde Flusslandschaft. Riesige Felsquader ganz rund und glatt geschliffen versperren dem Fluss seinen Lauf und bilden so große Pools zum Eintauchen und Abkühlen. Perfekt zum Entlangklettern, wie wir herausfinden mussten, aber weniger gut geeignet, um ausgedehnte Schlauchbootfahrten zu unternehmen, da dies eher in Trageaktionen endete. Alle paar Stunden wird die Ruhe durch ein Pfeifen und Schnaufen unterbrochen, wenn sich eine alte Diesellok ihren Weg über die Steinbrücke quält, die den Fluss überspannt.

Gardon, Cévennen, Frankreich

Gardon, Cévennen, Frankreich

Bourg-en-Bresse ohne Stress

In diesem Urlaub heißt es Abschied nehmen von unserem Wohnwagen. Es war schön mit ihm durch die Länder zu ziehen und den Kids immer einen sicheren Hafen für kurze Zeit zu bieten, wo sie sich frei mit dem Rad oder zu Fuß  bewegen konnten, aber er hat ausgedient, denn als wir letztes Jahr mit dem Rucksack durch Thailand gereist sind, haben sie Blut geleckt und wollten eigentlich sofort wieder mit dem Rucksack weg.

Nach kurzem Überlegen haben wir uns für Frankreich entschieden. Am Anfang sollte es in die Provence gehen und dann später weiter ans Meer. Da wir noch in der Hauptferienzeit der Franzosen unterwegs sind, war es unabdingbar schon frühzeitig die Plätze zu buchen.

Gestern Abend haben wir uns dann mal Gedanken gemacht, wann wir denn losfahren sollten, wenn wir am Sonntag ab 14 Uhr auf dem Campingplatz in den Cévennen aufschlagen dürfen. Egal, wie man es dreht und wendet, wir kommen auf keine annehmbare Abfahrtszeit für die etwas mehr als 1000km. Damit die Anreise nicht gleich in Stress ausartet, haben wir noch schnell einen Campingplatz ausfindig gemacht, der nach etwa zwei Drittel der Strecke liegt, nämlich in Bourg-en-Bresse.

Die Fahrt war eigentlich recht entspannt, nachdem wir uns dazu entschieden hatten, eine Autobahn zu nehmen, die parallel zur A5 verläuft in Richtung Straßburg. Zum Glück schlagen das die Navis nicht vor, weil da auch ein Stück B9 (zweispurig) und französische Autobahn (kostenlos) dabei sind. An der Grenze hat Jürgen den Tempomat auf 110km/h gestellt und wir gondelten gen Süden. Trotz allem haben wir zwei Mal einen netten weißen Blitz gesehen, von den zahlreichen Radargeräten entlang der Straße. Entweder war das Auto gemeint, dass uns gerade überholte oder er dachte, wir wären ein LKW. Einer Schuld waren wir uns auf jeden Fall nicht bewusst.

Für die Durchreise oder eine Stadtbesichtigung ist der Camping Muncipal Bourg-en-Bresse auf jeden Fall super geeignet, zentral gelegen, aber dennoch sehr ruhig. Der einzige Lärm dringt aus unserem Kinderabteil und versetzt den WoWa in Bewegung, dass man leicht seekrank wird.

Bourg en Bress Camping

Scenic-World.net

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