In Indonesien ist das ja nicht so, dass am Ortseingang ein Schild steht und verkündet, wo Du gerade bist. Deshalb fragten wir eine Oma, wo es nach Tampangallo gehen würde. Die grinste, weil wir schon unser Ziel erreicht hatten. Hätten wir gewusst, dass es so nah neben den Königsgräbern von Suaya liegt, wären wir die paar Meter auch gelaufen.
Außer einer schmalen Straße gesäumt von ein paar Hütten war nicht viel zu sehen. Bauern arbeiteten auf den Reisfeldern und die Kinder spielten auf der Straße und trieben mit einem Stöckchen einen schmalen Reifen vor sich her. Die Szenerie erinnerte mehr an die Bilderbücher meiner Großeltern.
Die Kinder brachten uns zur den hängenden Gräbern, wie auch die Grabhöhlen von Tampangallo genannt werden. Witzigerweise waren wir daran gerade vorbeigefahren, ohne sie wahrgenommen zu haben. Kein Wunder, denn sie liegen in einem Reisfeld und sehen von außen aus wie ein ganz normaler überwachsener Felsen. Den Zugang erreichte man über eine schmale Brücke, die genauso gut auch aus einem Indiana Jones Film stammen könnte. Ebenso behutsam setzten wir Fuß für Fuß auf die Steinplatten auf, in der Hoffnung, dass sie auch noch ein paar Jahre länger halten würden.
Die hängenden Gräber von Tampangallo
Wir haben ja jetzt schon die Grabhöhlen in Kete Kesu und in Londa gesehen, aber diese hier ist kein Vergleich! Dadurch dass sie teils aus überhängenden Fels mit Stalaktiten und Höhle besteht, kann man das Innenleben sehr gut erkennen. Leben ist etwas übertrieben ausgedrückt, bei den vielen, vielen Totenköpfen, die an allen Ecken und Winkeln in der Höhle aufgestapelt waren.
Am Beeindruckendsten waren aber die bemalten und angezogenen Tau-Taus. Man hatte sie auf hölzernen Balkonen an den Felswänden befestigt oder in größeren Felsvorsprüngen untergebracht. Die Särge müssen schon sehr alt sein, denn einige waren schon am Verfallen, bei anderen konnte man immer noch die kunstvoll geschnitzten Toraja-Muster gut erkennen.
Wir folgten dem schmalen Gang durch die Höhle und erreichten wieder die Straße. Auch an diesem Eingang sind wir zuvor vorbeigeschlendert, ohne ihn wahrgenommen zu haben. Auf dem Rückweg bezahlten wir bei der Oma noch unseren Eintritt, in der Hoffnung, dass er dem Allgemeinwohl der Dorfgemeinschaft zu Gute kommt.
Wir wissen nicht genau, ob es an der besonderen Stimmung lag oder dass die Gräber touristisch überhaupt nicht erschlossen waren und man beim Erforschen somit das Gefühl bekam als Erste sie zu entdecken, auf jeden Fallen haben uns diese Grabhöhlen am Besten gefallen.
Wir für unseren Teil hatten heute schon alles gesehen, was wir uns vorgenommen hatten. Aber unserer Taxifahrer hatte noch eine Überraschung für uns.
Das klingt ja spannend und aufregend! das glaub ich das euch das gefallen hat. Schöne bider und schöner Bericht!
Danke.
Lg aus Norwegen
Ina
http://www.mitkindimrucksack.de
Danke liebe Ina!
Schön, dass wir Dich aus Norwegen mit in die Wärme entführen konnten.
Liebe Grüße
Alex
Wow. das sieht ja wirklich interessant aus! Ich habe für meine Indonesien Reise im Mai noch nicht wirklich eine Route geplant, aber vielleicht sollte ich Sulawesi mit aufnehmen!
Danke für den Tipp!
Liebe Grüße
Jessica
Liebe Jessica,
setzte unbedingt die Togian Islands und Tana Toraja auf deine Reiseroute, sie gehören zu unseren Indonesien-Highlights.
Du findest hier auf der Website alles was du wissen musst. Wenn Du noch Fragen hast, dann kannst Du mich gerne kontaktieren.
Liebe Grüße
Alex
Liebe Alex,
die sehen wirklich sehr besonders aus – und ganz allein auf so geheimnisvollen Wegen wie ihr dorthin zu kommen muss auch nochmal ein ganz besonderes Erlebnis sein.
Liebe Grüße
Gela
Liebe Gela,
es macht gefühlt tatsächlich einen großen Unterschied, ob man so einen wunderbaren Ort alleine erforschen kann und den Weg dorthin erstmal erforsche muss oder ob man mit dem Bus davor abgesetzt wird und mit 50 anderen durch die Gegend stapft.
Deshalb sind wir dankbar für diese wunderbaren Augenblicke.
Liebe Grüße
Alex
Liebe Alex,
da habt ihr wirklich einen faszinierenden Ort entdeckt. Die bemalten und angezogenen Figuren sehen wirklich sehr interessant aus und ich finde auch, dass dies hier überhaupt nicht wie ein trauriger oder beängstigender Ort wirkt. Ich finde die Landschaft und die Kultur von Indonesien sehr spannend, leider war ich aber selbst noch nie dort. Danke für die interessanten Tipps, ihr macht mir echt sehr viel Lust darauf, dieses Land mal zu bereisen.
LG Anita
Liebe Anita,
wir waren auch sehr fasziniert von diesem Ort und überhaupt von Sulawesi.
Die Insel ist auf jeden Fall eine Reise wert und gut zu bereisen, nur die Anreise nach Manado oder Makassar ist nicht auf direktem Wege möglich.
Liebe Grüße
Alex
Hallo Alex,
spannend, was ihr immer alles entdeckt! In Indonesien viele Totendingense, wobei mir dieses hier irgendwie auch am sympathischsten ist, das sieht irgendwie nicht so bedrohlich aus.
Von den Gräbern abgesehen, mir gefällt das Drumherum genauso, die Dörfer, die Berge, die Wasserbüffel. Indonesien ist echt schön, und so vielseitig. Ich habe bisher erst kleine Teile davon gesehen.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
gerade die Bevölkerung, die noch auf dem Land lebt, ist noch sehr naturverbunden und lebt noch die alten Bräuche ihrer Ahnen.
Auch wir haben nur einen kleinen Teil von Indonesien bisher gesehen. Wenn man bedenkt, dass es über 17.500 Inseln gibt und jede für sich bestimmt ein eigener Mikrokosmos ist, gibt es noch viel für uns zu entdecken.
Liebe Grüße
Alex
Liebe Alex,
weisst Du ob die Menschen dort immer noch bestatten? Werden die Särge noch genutzt? Sind sie ein direkter Bestandteil des Dorfes, also so, dass die Toten noch sn der Dorfgemeinschaft „teilnehmen“ können?
Die Chachapoya in den Anden hatten vor der Chridtianisierung einen ähnlichen Bestattungsbrauch. Dort gibt es auch Särge in Menschengestslt die in Felshöhlen stehen! So etwas faszinieet mich immer
Lg Miriam
Liebe Miriam,
Chachapoya klingt super spannend! Wenn wir wieder mal nach Peru fahren sollten, dann steht das bestimmt auf unserer Liste.
Ja, die Torajas zelebrieren immer noch diese Art von Bestattungen. Wir waren auf einer dieser Beerdigungen dabei, war ein echt heftiges Erlebnis:
Toraja-Beerdigung
In Lemo haben sie gerade ein neues Grab in den Felsen gedengelt, aber nur die Adeligen können sich so eine Beerdigung leisten.
Liebe Grüße
Alex
Liebe Alex,
wow. Wieder so ein Ort, von dem ich noch nie etwas gehört habe und der so faszinierend aussieht. Ich finde es außerdem ziemlich spannend zu sehen, was mit den Orten passiert, wenn die Touristenmassen verschwinden.
Ich danke dir für den Tipp. 😉
Viele liebe Grüße
Kathi
Liebe Kathi,
ich weiß gar nicht, ob es wirklich so große Tourimassen waren, denn zum einen verteilt sich das ja gut, weil es relativ viele Grabstätten gibt und zum anderen kommen die ja auch nicht alle an einem Tag.
In den frühen 90er waren rund 200.000 pro Jahr, was aber auf schlappe 2.000 gefallen ist ab 2000, wegen Terroristen-Attacken und Vogelgrippe.
Mehr als 35.000 ausländische Touristen kommen im Augenblick nach Toraja, plus nochmal 300.000 inländische Touris. Gemerkt haben wir davon fast gar nichts.
Liebe Grüße
Alex