Uns begrüßte Ipoh, die Stadt der Millionäre, wie ein paar Bettler. Wir verbrachten die nächsten Stunden, bis es Morgen wurde, auf harten Bänken im Busbahnhof. Aber der Tag hatte auch noch einige positive Überraschungen für uns parat.
Die härteste Nacht stand uns bevor
Während wir es uns kurz nach 3 Uhr morgens auf den Metallbänken im Amanjaya-Busterminal gemütlich machten, fiel auf, dass eine der Bauchtaschen mit den Snacks fehlte. Zum Glück stand der Bus immer noch da und ich konnte nochmal reinspringen. Der MacPac war unter einen der Vordersitze gerutscht und unseren verschlafenen Kids war nicht aufgefallen, dass sie die Hälfte haben liegen lassen. Umso schmerzlicher war die Feststellung, dass sie auch das aufblasbare Reisekissen von mir ebenso haben liegen lassen. Das ist uns aber erst aufgefallen, als der Bus schon weg war und wir es verwenden wollten. Auf Metallsitzen ohne Kissen zu nächtigen ist nämlich sau unbequem!
Mit der Zeit okkupierte die ganze Familie immer mehr der Bänke, was aber den Schlafkomfort nur geringfügig verbesserte. Die ständigen unverständlichen Ansagen und das Geleier von irgendwelchen Werbung auf großen Bildschirmen nervte kolossal. Die nächsten drei Stunden vergingen sehr zähflüssig, als es langsam dämmerte und auch Taxen vorfuhren war die Zeit zum Aufbruch endlich gekommen.
Um 6:30 Uhr nahmen wir uns ein Taxi in die Stadt. Der Fahrer wollte ziemlich viel für malaysische Verhältnisse, wir willigten kommentarlos ein, denn wir wollten nur noch Schlafen. Ich hatte das D’Eastern ausgewählt, weil es Family-Rooms haben sollte. Zum Glück war die Lobby schon besetzt und sie hatten noch Zimmer frei. Kein Schnäppchen, aber das Zimmer war bestimmt 45 qm groß und gut ausgestattet. So schnell waren wir noch nie in den Betten und eingeschlafen!

Unterwegs in Ipoh – die Stadt der Millionäre
Bei strahlendem Sonnenschein, unser zweiter in Malaysia, gingen wir auf Erkundungstour. Die Stadt hat echt Charme! Einerseits zweistöckige koloniale Häuschen, die teilweise etwas marode sind, andererseits große Prachtbauten im Kolonialstil, die vom einstigen Reichtum der Stadt zeugten. Ipoh wird auch oft die Stadt der Millionäre genannt, denn durch das Zinnvorkommen, haben sich einige Leute eine goldene Nase verdient und großen Reichtum in die ganze Region gebracht. Die schlechten Lebensbedingungen in China sorgten für viele Einwanderer. Das war auch notwendig, weil die Arbeitsbedingungen in den Zinnminen hart war und jeder Zweite es nicht überlebte.
Das Straßenbild wird dominiert von chinesischen Schriftzeichen und auch scheint es die Hauptsprache in unserer Gegend zu sein. Für uns ein Glückfall, denn wir aßen im nächstbesten Restaurant zu Mittag und hatten ein super leckeres warmes Mahl.
Die meisten Kolonialgebäude, wie der Bahnhof, der Clock Tower und das alte Rathaus befinden sich westlich des Flusses in der Old Town. Hier stehen auch die meisten hübschen Häuschen . Von verfallen bis schön renoviert, findet man hier jedes Stadium. Östlich des Flusses befindet sich die New Town, die sich nicht so gravierend von der Old Town unterscheidet.




Heiraten in Ipoh
Es finden sich hier auch teilweise originell gemachte Straßencafés und jede Menge chinesische Touristen. Geschmackvolle dekorierte Läden neben Souvenirshops und Hochzeitsbedarf. Heiraten scheint sehr beliebt zu sein. Wir sind mindestens fünf Hochzeitspaaren inkl. Brautjungfern über den Weg gelaufen, die vor verschiedenen Plätzen in der Old Town fotografiert wurden. Und das in voller Hochzeitsmontur, bei der Hitze und Luftfeuchtigkeit!
Street Art in Ipoh
Ipoh hat sehr viel Street Art. In der Mural Art’s Lane östlich des Flusses ist ein ganzer Straßenzug bemalt worden. Die meisten Murals sind aber in der Old Town zu besichtigen. Hier wurden auch Gegenstände in den Kunstwerken verbaut, die sich im Bild dann fortsetzen (siehe Titelbild). Meist ist es so gestaltet, dass man sich dazusetzen kann. In Ipoh findest Du auch sieben Wandmalereien von Ernest Zacharevic, der schon in George Town auf Pulau Penang eindrucksvolle Werke hinterlassen hat.
Wenn Dich Street Art interessiert, dann findest Du hier eine sehr umfangreiche Aufstellung von Street Art: DIE BESTEN SPOTS FÜR STREETART WELTWEIT – (GEHEIM)TIPPS VON REISEBLOGGERN







Meerstier Hot Pot
Auch das Abendessen war ein absoluter Glücksgriff. Das Jing Wu Yen ist spezialisiert auf Hot Pot. Man wählt eine Suppenbasis aus und kann dann einzelne Zutaten ordern oder wie wir, ein komplettes Set bestellen. Auf einem Gasherd am Tisch legt man die Suppeneinlage dann in die Brühe. In unserem Set waren neben verschiedenen Meeresgetieren auch Gemüse, Pilze und Nudeln. Extrem lecker und sehr spaßig zu essen mit Stäbchen.



Traumurlaub selbst gemacht!
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Dass eure Kids das alles so mitmachen, bewundere ich ja.
Meine hätten in dem Alter längst gemeutert.
Aber so haben sie natürlich auch jede Menge authentische Reiseerlebnisse.
Der Hot Pot sieht echt gut aus!
Liebe Grüße
Gina
Liebe Gina,
unsere Kids sind alle mit dem Reisevirus infiziert! Die muss man nicht zwei Mal bitten den Rucksack zu packen. Inzwischen helfen sie auch mit und beteiligen sich bei der Planung. Svenja hat uns zum Beispiel das super geile Airbnb in Kuala Lumpur ausgesucht.
Liebe Grüße
Alex
Sehr spannend! Vor allem die Architektur mag ich. Wiedermal zeigst du mir authentische Bilder von Ecken der Welt, die ich mir etwas anders vorstellt habe. Lieben Dank dafür und weiterhin viele schöne Reisen!
Liebe Sabine,
architektonisch fanden wir Malaysia sehr interessant und es hat uns gut gefallen. Auch wir mussten unsere vorgefertigte Meinung und Vorstellung von diesem Land gewaltig korrigieren.
Liebe Grüße
Alex
Liebe Alex,
das sieht super aus… ich liebe Streetart.
In Malaysia war ich auch tatsächlich noch nie unterwegs.
Man bekommt glatt Lust, direkt loszureisen.
Liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
uns ging es bis vor kurzen ähnlich wie dir. Malaysia hat mich nicht wirklich interessiert, bis wir mal ein paar Tage in Kuala Lumpur waren und auf den Geschmack gekommen sind. Malaysia ist ein recht angenehmes Land zum Reisen, da die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit sind. Das die Mehrheit dort moslemisch ist, hatte für uns keinen Unterschied zu anderen Ländern gemacht im Reisen.
Liebe Grüße
Alex
Liebe Alex,
also der Anfang hört sich echt nicht lustig an. Da zweifelt man dann schon irgendwie an der Entscheidung, wenn man müde ist oder? Aber dann hat sich ja alles bestens entwickelt. Hach und die Streetart – Kunstwerke sehen echt toll aus! Danke für den Tipp 🙂
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Liebe Ines & Thomas,
irgendwie finde ich, dass es keine falschen Entscheidungen gibt. Man stellt zwar oft fest, dass sie vielleicht nicht optimal war, aber sind andere Wege möglich geworden, die man sonst nicht gehabt hätte. Deshalb versuchen wir immer das beste aus einer Situation zu machen. Hat ja keinen Sinn sich von negativen Erfahrungen den Urlaub vermiesen zu lassen. Wir buchen das dann auf dem Konto “Muss man mal erlebt haben” ab und schauen, dass wir es das nächste Mal anders angehen.
Das letzte, was ich in Malaysia erwartet hätte war Streetart, um so schöner, wenn man dann sieht, wie diese Kultur hier gelebt wird.
Liebe Grüße
Alex