Vom heiligen Berg Sam aus konnte man das Ausmaß des Hochwassers übersehen, bis weit nach Kambodscha rein waren die Reisfelder, deren Ernte noch nicht eingebracht war, überflutet. Zum Glück sind gut 80% der Häuser hier Schiffe, Flöße oder Pfahlbauten. Aus der Zeitung erfuhren wir dann, dass wir in Mitten eines Jahrhundert-Hochwassers steckten und dass schon einige Menschen in den Fluten ertrunken sind.
Geschmuggelt wird auch am helllichten Tag, direkt unter dem wachenden Auge der Cao Dai Kirche und der Polizei. Auch ein Besuch bei den hier ansässigen Cham, einer islamischen Minderheit, gehört wohl genauso zum Standardprogramm, wie auch die Herstellung von Räucherstäbchen und Blumentöpfen in den großen Backsteinmeilern.
Seltsamerweise wollen die Leute hier einem nichts andrehen oder aufschwatzen, was sehr angenehm ist und obwohl ihnen im Augenblick das Wasser bis zum Hals steht, sind sie so unwahrscheinlich freundlich und fröhlich.
Die Brutstätten von hunderttausenden von Störchen und Kormoranen im Tram Chim National Park, sind hier gut erreichbar und man kann von Hochsitzen aus, auf Nesthöhe bei der Aufzucht der Jungen zuschauen.
Die Nacht verbrachten wir in der Nähe von Can Tho bei dem ein oder anderem Gläschen Snakewine. Es gibt schon Idealisten – das neuseeländische Paar erzählte, dass sie in ihrer Heimat alles aufgegeben haben, um auf einem Lazarettschiff irgendwo auf dem Mekong als Freiwillige zu arbeiten. Nach monatelanger Arbeit hatten sie mal eine Woche freigenommen, um auch etwas von dem Land zu sehen, um dessen Menschen sie sich so aufopferungsvoll kümmern.