Hier in Ranong ist es nachts deutlich kühler, so dass wir komplett ohne Aircon gut schlafen konnten. Mit ihr hätte es wahrscheinlich eh nicht funktioniert, weil sie viel zu laut war. Noch vor 8 Uhr versuchte Alex einen Laden zum Einkaufen zu finden, alles hatte noch zu, bis auf ein paar Garküchen, die schon Suppe verkauften. Sammeltaxis voll mit Schulkindern fuhren schon rum, ansonsten liefen nur die üblichen Straßenköter, auf der Suche nach was Essbarem, durch die Gegend. Nach mehr als einem Kilometer kam zum Glück ein 7Eleven. Lieber hier noch schnell ein Moskitospray mit DEET mitgenommen, als auf der Insel ohne auskommen zu müssen.
Da unsere Wirtin uns zum Frühstück an die Restaurants die Straße aufwärts verwies, die ja alle noch zu hatten, zogen wir es vor, gleich zum Pier zu fahren. Sie organisierte einen Pickup für uns. 200 Baht scheint wohl der Standardpreis für Farangs zu sein, aber es ging auch durch die halbe Stadt. Ranong besteht überwiegend aus vergammeltem Beton bzw. aus vermoostem Gemäuern. Der Pier sah auch nicht viel besser aus und das Boot, welches dort lag, noch schlechter. Wir bekamen zwei Tickets nach Ko Phayam für 200 Baht das Stück, die Kinder zahlten die Hälfte, bekamen aber nichts. Na, wer das Geld wohl bekommt?
Bootsfahrt von Ranong nach Ko Phayam
Das Frühstück ging etwas in die Hose, da nur die Hälfte der Bestellung kam. Also gingen Svenja und die Erwachsenen hungrig an Board. Kurz vor Abfahrt kam die Hafenpolizei und machte von allen Passagieren Gruppenfotos, wahrscheinlich um hinterher leichter feststellen zu können, wer da alles untergegangen ist. Da es alle machten, legten auch wir lieber die Schwimmwesten an, als der Kutter um 9:30 Uhr in der Flussmündung ablegte und dem Flusslauf bis zum Meer folgte. Da unser Vertrauen in das Schiff nicht sehr groß war, blieb Alex mit Kiara und Mattis auf dem Bug sitzen, während Svenja die Fahrt fast vollständig verschlief.
Alex unterhielt sich die meiste Zeit mit Audy, der in Bangkok am Flughafen arbeitet und wertvolle Tipps für uns hatte. Am Pier trennten sich unsere Wege, denn wir wollten in die Bucht Ao Yai auf der Westseite, zu den Bamboo Bungalows.
Lost Island – Ko Phayam
Bamboo Bungalows
Autos gibt es auf der Insel keine. Weit und breit war aber auch kein Lastentaxi zu sehen. Wir charterten drei Motorrad-Taxis für 70 Baht das Stück. Kiara und Mattis auf einem, Svenja und Alex auf dem anderem und Jürgen alleine mit dem Fahrer auf dem Dritten. Den Kindern hat die Fahrt über die schmale Betonstraße voll Spaß gemacht und sie waren fast schon traurig, als wir unser Ziel erreichten. Man sieht schon, dass hier gerade mal nichts los ist – Off-Season halt. Der Name der Anlage suggeriert zwar Bambushütten am Strand, in Realität sind es aber wunderschöne Spitzdachhäuser mit Veranda und einem Bad, wo die Dusche unter freiem Himmel ist. Alles sehr geschmackvoll eingerichtet und sehr geräumig.
Da alle Häuser mit drei Betten ausgestattet sind, gibt es hoffentlich mal kein Zoff, wer wem die Decke geklaut oder zu viel Platz beansprucht hat. Die Preise für die Häuser belaufen sich auf 500 und 650 Baht, ein echtes Schnäppchen. Das späte Frühstück war auch sehr lecker, es gab sogar selbstgemachtes Graubrot. Den Strand konnte Alex nicht so richtig genießen, weil sie sich dummerweise auf dem Boot nicht eingecremt hatte und sich deswegen die Knie und Arme verbrannt hatte. Auch Kiara und Mattis hatten ziemlich rote Gesichter, man konnte sie aber nur unter Androhung größerer Gewalt dazu bewegen, sich mal im Schatten niederzulassen. Zu verlockend ist hier das Wasser und der Strand zum Rumbuddeln.
Die Wellen haben es aber in sich und alle wurden ganz schön gebeutelt. Da sie teilweise mit 2-3m Höhe auf den flachen Strand zulaufen, sind sie perfekt zum Wellenreiten. Weil man hier auch kostenlos offene Einer-Kajaks ausleihen kann, schnappten wir uns auch mal welche und versuchten unser Glück. Gar nicht so einfach, erst einmal durch die starke Brandung nach draußen zu kommen. Wenn eine hohe Welle kurz vor dem Brechen ist, nimmt das Kajak einen bedrohlichen Winkel ein. Hat man es dann aber geschafft, macht es einen heiden Spaß, die Wellen abzureiten. Ist nur blöd, wenn man von einer Welle falsch erwischt wird, denn dann ist das Kajak schneller weg, als man schauen kann.
Audy stattet uns noch mit einem Motorrad einen Besuch am Strand ab und so kamen Kiara und Mattis nochmal in den Genuss einer Motorradfahrt den Strand entlang.
Das Abendessen war auch köstlich, wenn auch nicht alles verfügbar war, was Leckeres auf der Karte stand. Leider wird um 22:30 Uhr der Strom abgestellt, auch tagsüber gibt es nur bestimmte Zeiten, wo er an ist. Handyempfang? Keiner. Internet? Manchmal, Byte für Byte. Sehr ursprünglich hier 🙂