Um viertel nach sieben ist es schon unbeschreiblich heiß. Etwas später fahren wir mit dem Motorrad in Richtung Danang, wobei es mangels Straßenschilder nicht klar war, ob wir richtig sind.
Wir erreichten den Marbel Mountain, erkennbar durch die vielen Marmor verarbeitenden Werkstätten. Eigentlich waren wir schon fast aus der Stadt draußen, da kamen zwei Mädels auf dem Moped und überredeten uns, den Berg zu besichtigen. Das Motorrad lassen wir an ihrem Laden stehen und machen uns auf den Weg zu dem Eingang, wo der Eintritt angeblich ermäßigt sei. Viel Lust kommt nicht auf, sich bei der Mittagshitze auf ein unscheinbaren Berg zu quälen. Extrem steile Treppen führen uns zu einer Pagode.
Aus Neugier folgen wir einem unscheinbaren Schild und landen in einer Höhle mit Buddha und kleiner Pagode. Von dort aus geht es in weitere Höhlen, die jede für sich ein kleines Naturwunder ist und in jeder ein Buddha auf neue Räucherstäbchen wartet. Eine Oma mit betelnußgefärbten Zähnen verkauft uns Räucherstäbchen und zeigt uns, wie man diese ordnungsgemäß opfert.
Auf unserem Weg durch den Marble Mountain gelangen wir noch in die ein oder andere Höhle, aber der Gipfel ist eine sehr versteckte riesige hohe Höhle mit einer Deckenöffnung durch welche Sonnenstrahlen in die räuchstäbchengeschwängerte Luft fallen. Über eine Treppe gelangt man runter in die Höhle, die von vier Wächtern bewacht wird. Man fühlt sich, als wäre man mitten in einem Roman von Tolkien.
Während des Kriegs wurden aus diesem Berg, die, auf Danang und dem nahe gelegenen Helikopter-Flugplatz (MMAF) anfliegenden Maschinen, beschossen. Die Marble Mountains sollen auch ein Lazarett der Vietcong beherbergt haben – direkt vor den Augen der Amerikaner. An einem Torbogen sieht man heute noch die Einschusslöcher.
Unser Motorrad mussten wir uns für 110.000 d freikaufen, aber immer noch besser, als die anfänglichen 28$! Völlig nassgeschwitzt fahren wir zum China Beach, dem Erholungsstrand der amerikanischen GI’s. Endlos, aber nicht sehr beeindruckend, da auch ein paar total nervige Verkäufer einem auf der Pelle hängen.
Bevor wir ins Hotel zurückkehren erstehen wir noch sieben kleine Lampions, die Hoi An nachts so bunt beleuchten.
Ein Taxi zuckelte uns zum Flughafen von Danang, wo wir erstmal mit Schrecken feststellen mussten, dass unser Flug über drei Stunden Verspätung hat. Aber wir treffen auch das ältere Pärchen aus dem Bus Nha Trang – Hoi An wieder. Langweilig wird uns bis 23:25 Uhr nicht. Sie ist Brasilianerin, er Deutscher, beide leben zur Zeit in der laotischen Hauptstadt Vientiane und beschäftigen sich mit süd-ost-asiatischer Binnenfischerei bei irgendeiner UN-Organisation.