Beim Frühstück tauschte ich mich mit einer Holländerin aus, die super Deutsch sprach. Ich konnte sie mit Tipps für die Togians versorgen, sie mich mit Empfehlungen für Rantepao und Makassar. Unser neuer Fahrer gondelte uns sehr gemütlich zum Salopa-Wasserfall bei Tentena. Er liegt am Nordwestufer des Sees ungefähr 18 km von Tentena entfernt.
Grusel Markt
Auf dem Weg dorthin hielten wir bei einem einheimischen Markt an. An den etwas weiter vom Eingang entfernten Verkaufsständen wurde es dann schon sehr speziell. Es gab Hinterläufe von ziemlich dunkeln haarigen Schweinen und Fledermaus oder Flughundflügel. Gegrillte Flughunde und andere Dinge, die einen dem Magen umdrehten, lagen schön geröstet und aufgereiht zum Verkauf bzw. Verzehr bereit.
Balinesisches Dorf
Es war schon etwas strange, als wir plötzlich durch ein balinesisches Dorf fuhren. Es hätte genauso gut bei den Reisterrassen von Jatiluwih stehen können. Alle Anwesen waren mit Mauern umgeben und innerhalb standen neben dem Wohnhaus auch noch kleinere Tempelchen für die Ahnen.
Der Weg vom balinesischen Dorf bis zum Wasserfall war unter aller Sau, da er gerade neu gemacht wurde. War ich froh, dass wir uns keine Motorräder ausgeliehen hatten, wir wären im Schlam versunken und wäre umgedreht.
Salopa-Wasserfall
Wenn man mal seinen obligatorischen Eintritt für den Salopa-Wasserfall gezahlt hat, muss auf einem betonierten Weg laufen, der in den Dschungel reinführt. Dort wurde es merklich kühler und sehr feucht. Der Salopa-Wasserfall ist riesig und kaskadiert über ewig viele Kalksinter-Terrassen in die Tiefe. Der Aufstieg war feuchter als gedacht, weil immer noch täglich Regen runterkommt, obwohl schon seit mindestens zwei Monaten Trockenzeit sein sollte.
Teilweise waren die betonierten Treppenstufen vom Wasser überspült, so dass man in den Dschungel ausweichen musste, um weiter aufsteigen zu können. Im oberen Teil wurde es sehr steil und man konnte sich nur noch an den Baumwurzeln nach oben ziehen. Aber irgendwann war dann Endstation und es ging nur noch senkrecht über rutschigen Fels aufwärts.
Jürgen im Dschungel verschollen
Hoch ist ja noch einfach, runter war es schon eine Herausforderung. Die Zwillis waren schon runtergeklettert, Jürgen noch beim Fotografieren, als er beim Abstieg entschied mal einen Seitenpfad auszuprobieren. Wir warteten 20 min – kein Jürgen. Ich stieg nochmal den ganzen Weg auf bis zur Kreuzung, wo Jürgen verschwand und rief nach ihm. Nichts, da der Wasserfall alle Geräusche übertönte. Für uns sah es so aus, als wollte er quer durch den Dschungel zum Ausgang laufen. Ich hasse solche Alleingänge! Nach weiteren 20 min Wartezeit zogen wir uns ins Warung in der Nähe des Eingangs zurück, weil es uns zu kalt und zu feucht wurde.
Der Besitzer des Warungs und ein Franzose machten sich auf die Suche und kamen bald mit Jürgen zurück. Der hatte einfach einen besseren Pfad zu einer weiteren Stufe des Wasserfalls entdeckt. Wir blieben im Warung noch zu Mittag. Der hilfreiche Besitzer zeigte uns ganz stolz seine unterschenkeldicken Aale, aber wir nahmen letztendlich dann doch lieber das Bio-Huhn, was hier durch den Garten hüpfte.
Baden am Siuri-Beach
Danach quälten wir uns durch den Matsch zurück in Richtung See und fuhren zu einem Strand zum Baden. Die Cottages am Siuri-Beach sahen ja noch ganz gut aus, aber das Restaurant wenig einladend, was für ein Glück , sind wir hier nicht abgestiegen, denn das hatte ich ursprünglich ausgewählt, bevor ich den Tipp mit dem Hotel Victory bekommen hatte.
Fledermaus Höhlen
In Tentena in der Nähe des Flusses ist ein Höhle, die wir noch erkunden mussten. Ohne Taschenlampe wäre man dort aufgeschmissen gewesen, da man erstmal runter in das Höhlensystem klettern muss. Immer wieder gibt es Lichtblicke, wo Sonnenstrahlen durch die löchrige Decke des Karstgesteins dringt. Sie erleuchtete Ansammlungen von Gebeinen, Fledermäuse gab es aber keine in den Höhlen, wo wir uns reinzwängen konnten.
Am Abend trafen wir die Schweizer wieder, die wir in Kadidiri Lestari kennengelernt hatten. Die Welt ist klein!
Oh da kommen Erinnerungen auf da waren wir auch auf unserem Sulawesi Trip. Ich wusste nicht mal mehr, dass der Wasserfall so heißt, habe es aber an deinen Bildern erkannt.
LG,
Anna
Liebe Anna,
ist ja witzig! Wusste gar nicht, dass ihr auch in Sulawesi wart. Da müssen wir uns unbedingt mal austauschen, weil es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir dorthin gereist sind.
Liebe Grüße
Alex