Nach einem epischen Sonnenaufgang zogen die ersten Inseln der Togians an uns vorbei und wir bekamen schon mal einen Eindruck von paradiesischen Palmenstränden, welche auf uns warteten.
Wakai ist ein sehr beschauliches Fischerdorf
Die Fähre legt in Wakai um 6 Uhr an und die unzähligen Kisten, Hühner und sogar Kühlschränke wurden an Land geschleppt. In der Menge von schwarzköpfigen Menschen entdeckt ich zwei Jungs mit einem Pappschild auf dem Family Sefrin stand. Ein bisschen erleichtert war ich schon. So gleich schnappten sie sich ein paar Gepäckstücke und brachten uns ins Hafenbüro, wo wir uns registrieren mussten.
Wakai darf man sich jetzt nicht als Stadt vorstellen, eher wie eine kleine Straße mit ein paar Hütten links und rechts. Das eigentliche Dorf ist im Wasser auf Stelzen gebaut.
Unser neues Seenomaden-Zuhause
Danach ging es direkt zu unserem Boot, dass uns die nächsten Tage treu von Bucht zu Bucht und Insel zu Insel schippern sollte. Unser Kapitän hieß Uja und sprach recht gut Englisch. Seine rechte Hand, mit dem Namen Manto, der ihm den Weg durch die Korallen wies, ist eher wortkarg, aber ebenso nett. Beide waren unglaublich um unser Wohlergehen bemüht.
Uja überreichte uns noch eine handgezeichnete Karte der Togians von Angie und David von Poki-Poki, wo unsere Reiseroute eingezeichnet war und die einzelnen Aktionen, die sie für uns vor Ort geplant hatten. Dazu gab es noch ein total nettes persönliches Anschreiben. Da steckte viel Arbeit und Liebe drin, wir waren echt beeindruckt.
Alle Inseln, an denen wir vorbeikamen, bestanden aus scharfkantigem Gestein und waren mit dichten Dschungelpflanzen bewachsen. An der Küste sah man hier und dort einen traumhaften weißen Strand mit Kokospalmen und anderen großen schattenspendenden Bäumen.
Ankunft in Pondok Lestari auf Kadidiri
In einer Bucht mit ein paar James Bond-Felsen lag Pondok Lestari Kadidiri. Gekonnt legte das Boot an und wir konnten zwei Bungalows beziehen, deren Veranda direkt an der Hafenmauer lag.
Gleich darauf gab es das leckerste Frühstück, dass wir bisher hatten: Frittierte Teigbällchen und kleine leckere Bananen. Kaffee oder Tee bereitet man sich selbst zu.
In unserer Bucht gab es noch weiter Unterkünfte: Für die Taucher Black Marlin und Paradise Resort. Mit Pondok Lestari hatten wir es ganz gut getroffen, weil das Publikum überwiegend aus Rucksacktouristen bestand und bunt gemischt war. Witzigerweise trafen wir Linday wieder, der wohl die letzte verfügbare Hütte auf Kadidiri ergattert hatte.
Schnorchelausrüstung ist ein Muss für die Togians
Es macht auf jeden Fall Sinn, die eigenen Schnorchelausrüstung einzupacken. Die Ausrüstung, die wir in der Tauchschule ausgeliehen hatten war schweineteuer und taugte nichts. Nichts desto trotz tauchten wir in unserer Buch herum. Es gab ziemlich gut intakte Korallengärten und die unterschiedlichsten Fische. Leider gab es aber auch eine ganz ordentliche Strömung, was bei Ebbe blöd ist, da man den Korallen schon bedenklich nahe kam. Das Wasser war pisswarm, an Unterkühlung wird Mattis hier nie leiden.
Nachdem Mittagessen – es gab Fisch – ging es raus auf eine kleine Insel zum Schnorcheln. Taipi ist ein wunderschönes Eiland! Warum die Bungalows dort aufgegeben wurden ist uns ein Rätsel.
So schnell sind wir noch nie an eine Kokosnuss gekommen
Uja holte schnell mal fünf Kokosnüsse vom Baum. Flink wie ein Affe kletterte er mit der Machete den steilen Stamm hoch und hackte ein paar Nüsse ab. Am Boden der Nuss wurde ein Stück abgeschlagen, damit sie nicht umkippte. Der Deckel wurde soweit reduziert, bis eine Öffnung entstand, aus der man gut trinken konnte. Schon lecker, wenn sie direkt vom Baum kommt.
Schnorcheln zwischen Seesternen, Fischen und Korallen
Nach frischem Tee/Kaffee und Kokoskeksen, schwammen wir durch einen Kanal raus an die Riffkante. Die Insel fiel steil ab und ging auf ca. 15m in Sandboden über. Das Wasser war glasklar. An den Hängen waren überall die unterschiedlichsten Korallen, sowohl harte, als auch weiche. Manche waren gelblila andere rosa oder blau. Auch die Fische waren recht artenreich und knall bunt. Am meisten stachen die großen blauen Seesterne ins Auge, die aber wohl die Korallen fressen.
Tagesablauf einer Bajo-Familie
Das Nette an unseren Cottages war, dass man mit einer Bajo-Familie zusammenlebte und deren Tagesablauf mitbekam. Alleine das Prozedere, um das Frischwasser vom Boot ans Land zu bekommen, war sehenswert und ließ einen mehrfach überlegen, ob man ein oder zwei Kellen Wasser mehr zum Duschen nahm. À propos Duschen – auf den Togians gab es nur noch Mandi-Duschen im Bad. Man hat einen großen Pott mit Salzwasser für die Toilettenspülung und einen Pott Süßwasser zum Duschen. Man schöpfte sich eine Kelle Wasser über und seifte sich ein und mit der nächsten Kelle duscht man sich ab.
Das morgendliche Holzhacken vom Bajo-Opa war genauso notwendig, wie das abendliche musizieren der Familie am Lagerfeuer. Sie konnten richtig gut Gitarre spielen und singen.
Plastikmüll ist ein echtes Problem auf den Inseln
Und wenn der letzte Touri ins Bett gegangen war, wurde der Zivilisationmüll im Lagerfeuer verbrannt. Die einzige Möglichkeit das ganze Plastik loszuwerden.
Super Webseite … werde hier auch in Zukunft zurückgreifen 😉 DANKE !!!! Liebe Grüße Mia
Hallo Alexandra,
wenn es die Umstände zulassen, planen wir für das kommende Jahr eine Reise zu den Togian Islands.
Unsere Tochte wird da sechseinhalb sein. Wir fragen uns, ob die Togian Islands ein geeignetes Reiseziel für ein Kind ihres Alters ist und nachdem ihr bereits mit euren Kindern dort gewesen seid, wäre ich um eine Rückmeldung von dir diesbezüglich sehr dankbar. Sie liebt es zu schnorcheln und ist auch sonst eine recht unkomplizierte Reisebegleitung 🙂
Ich finde eure Seite und eure Reiseberichte wirklich ganz toll.
Beste Grüße aus München
Ali
Lieber Ali,
schön, dass Dir der Reisebericht gefällt!
Ich bin mir sicher, dass eure Tochter richtig viel Spaß auf dieser Reise haben wird. Wir haben auf den Togians einige Familien getroffen, die Kinder von 4-16 dabei hatten. Unsere Kids können sich noch ganz lebhaft an diesen Urlaub erinnern. Für uns war er auch tatsächlich einer der schönsten Urlaube, die wir bisher erleben durften. Ich bin mir auch sicher, dass wir auch nochmal auf die Togians fahren werden, weil es einfach so unglaublich schön dort war.
Wenn ich Dir noch irgendwelche Fragen beantworten kann, dann melde Dich gerne bei mir.
Liebe Grüße
Alex
Hallo Alexandra,
vielen Dank für deine schnelle und für uns recht hilfreiche Rückmeldung.
Dein Angebot, auf dich bei Fragen zuzukommen, ist unglaublich nett. Ich denke, dass ich zur gegebenen Zeit darauf zurückgreifen werde.
Liebe Grüße
Ali
Gern geschehen, Ali!
Melde Dich einfach, wenn Du in die nähere Planung der Flüge und Route gehst. Es wird bestimmt nicht einfach unter den gegebenen Umständen im Sommer gute Flugverbindungen zu finden. Indonesien wird in 2021 auch für uns eine Option sein. Mal sehen, wie sich die Lage bis dahin entwickelt. Tendenziell wird alles etwas kurzfristiger und spontaner zu planen sein.
Bis dahin, liebe Grüße
Alex
Hallo Alexandra,
ich bin begeistert von eurem Bericht! Es sieht so romantisch aus und das kleine Fischerdöfchen ist genau das, was ich mir unter einem Inselurlaub vorstelle!
Das möchte ich zu gerne selbst erleben!
Liebe Grüße,
Alexa.
Liebe Alexa,
es sah nicht nur romantisch aus, das war es auch. Und spätestens als am Abend am Lagerfeuer die Gitarre ausgepackt wurde und in diesen fantastischen Sonnenuntergang geklampft wurde, war es Romantik pur!
Liebe Grüße
Alex
Liebe Alex,
das klingt ganz traumhaft, was ihr da erlebt habt und sieht auch so aus! Ich finde es gut, dass du den Müll nicht verschweigst. Der ist leider meist die Kehrseite der Tourismus-Medaille…
Liebe Grüße
Angela
Liebe Angela,
das war mit Abstand unsere schönste Urlaubswoche, wobei auch die Gegend um Rantepao auch sehr schön, aber auf eine ganz andere Art und Weise, war.
Liebe Grüße
Alex
Ein kleines Paradies, was ihr da bereist habt. Grandiose Sonnenuntergänge, schnorcheln im warmen Wasser, mit schönen Booten rumschippern, leckeres Essen und alles im guten Kontakt mit den Einheimischen. Eure Fotos sprechen für sich.
Viele Grüße
Bruno
Etwas Schöneres kann man sich kaum vorstellen. Die Togians werden ganz schwer zu toppen sein.
Es liest sich alles schrecklich: Zivilisationsmüll! Das geht meiner Meinung nach überhautp nicht und sollte härter betraft werden!
Doch zurück zu eurem Nomanden-Sein. Ihr habr grandiose Erlebnisse zusammen geschrieben und eure Bilder sprechen eine tolle Geschichte!
Liebe Grüße,
Alexandra
In Asien ist es normal, dass der Müll verbrannt wird, irgendwo muss ja hin mit dem Abfall. Auch bei uns wird der Müll ja verbrannt oder auf Deponien gelagert, wir haben nur nichts mehr unmittelbar damit zu tun.
Für uns waren die Togians der absolute Traum.
Wow, die Gegend sieht einfach paradiesisch aus! Vor allem die Sonnenuntergangs-Bilder sind Top!
Sehr schöner Artikel!
Liebe Grüße,
Michaela
Danke Michaela!
Wir kamen uns auch vor, als wären wir im Paradies gelandet:-)
Liebe Grüße
Alex
Dacht’ ich mir’s doch…
Uebrigens: ich hab’ einen huebschen Freudianer gefunden auf auf der Seite “Reiseplanung – Einmal Sulawesi von Nord nach Süd”
https://scenic-world.net/reiseplanung-sulawesi-von-nord-nach-sued/
See auf indo = danau, also Danau Poso (die Donau waere wahrscheinlich naeher gewesen)
Danke Veronika! Das passiert mir ständig bei den indonesischen Seen:-)
Toll klingt das alles. Habt ihr den Kindern eine Malariaprophylaxe gegeben? Liebe Grüße:-)
Liebe Anna,
weder wir noch die Kids haben eine Malariaprophylaxe genommen. Wir hatten Malarone als Stand-by-Mittel dabei, aber haben es nicht gebraucht.
Liebe Grüße
Alex
Hallo Alex,
das sind wieder unvergessliche Erlebnisse, die du und deine Familie erleben dürft. Ich finde es toll, dass ihr direkt mit den Einheimischen zusammen lebt. Die Kostbarkeit von Süßwasser und deren Umgang in Europa wird einem in solchen Momenten wieder besonders bewusst. Wo kommt das Süßwasser auf den Inseln her? Gibt es Brunnen?
Viele liebe Grüße,
Anne
Hallo Anne,
in der Tat unvergesslich!
Wo das Süßwasser herkommt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich denke mal, dass das Wasser für die Mandi-Dusche Regenwasser sein wird. Das Trinkwasser kommt in sehr großen versiegelten Wasserflaschen und wird von der Fähre am Festland geholt.
Unser Kapitän hat uns auch so eine Flasche auf die Veranda gestellt. Dadurch konnten wir täglich unsere Wasserflaschen für die Ausflüge immer wieder auffüllen und haben keinen zusätzlichen Plastikmüll verursacht.
Liebe Grüße
Alex
Wow, ich bin platt, das ist ja eine total interessante Erfahrung!
Schön auch, dass alles so super geklappt hat! Hattet ihr das zuvor über ein Reisebüro oder übers Internet organisiert?
David & Angie von Poki-Poki haben uns ihr Boot für die 7 Tage zur Verfügung gestellt und die Aufenthalte auf allen Inseln für uns vor Ort gebucht. Da es nur begrenzt viele Unterkünfte gibt, muss man in der Hauptsaison (Juni-September) im Voraus buchen. Da die meisten aber nicht übers Internet buchbar sind, waren wir froh, dass das für uns organisiert wurde.
Wann geht das naechste Schiff????
Heute Abend um 17:00 Uhr:-)