Der Mai ist ja reichlich gesät mit Feiertagen und auch wir wollten wenigstens an einem der langen Wochenenden eine Städtereise mit den Kids unternehmen. Berlin musste es sein, weil die Kinder unbedingt ihre Cousins wiedersehen wollten.
Familientaugliche Hotels in Berlin?
Schnell mussten wir aber herausfinden, dass wir nicht die einzigen Reiselustigen sind, da die Auswahl nur noch begrenzt war, wenn man Hotelzimmer so um die 60€ max. pro Nacht sucht. Meistens war aber die Lage das K.O.-Kriterium. Denn was nützt einem das beste Hotel, wenn man es zu späterer Stunde nur noch mit dem Taxi oder einem ausgedehnten Nachtspaziergang erreichen kann. Die nächste Hürde war, dass wir mindestens zwei Zimmer und ein Zustellbett brauchten, ein Doppelzimmer gibt es ja meistens noch problemlos, aber bei den Dreibettzimmern wird es dann schon rarer. Und wenn man dann noch die Check-in-Zeiten überprüft, geht die Auswahl schnell gegen Null.
Wie wäre es zur Abwechslung mal mit Airbnb?
Im Laufe unseres Suchprozesses nahmen wir auch Ferienwohnungen unter die Lupe, aber diese werden leider oft nur wochenweise vermietet. Somit war der Schritt zu einer Airbnb-Wohnung gar nicht mehr so weit.
Was ist das eigentlich und wie kann man sich den Ablauf vorstellen? Airbnb ist ein Internet-Plattform, wo Leute ihre Wohnung für einen gewissen Zeitraum, meist, wenn sie verreist sind, zur Vermietung anbieten. Andere Leute, so wie wir, suchen sich dort eine hübsche Wohnung/Zimmer in guter Lage aus und versuchen sie zu mieten. Die Betonung liegt hier auf versuchen, denn bei den meisten Wohnungen/Zimmer, schickt man erstmal über die Plattform eine Anfrage an den Vermieter und der entscheidet dann, ob er einem die Wohnung vermieten möchte oder nicht. Es gibt aber auch sofort buchbare Wohnungen, was von Vorteil ist, wenn man es eilig hat.
Aber was ist der Vorteil?
Trotz allem ist die Vorstellung erstmal komisch, in die Wohnung von wildfremden Leuten zu ziehen, aber im Prinzip es ja auch nichts anderes, als wenn man in einem Hotel oder Ferienwohnung übernachtet. Es ist vielmehr das entgegen gebrachte Vertrauen, das jemand einem aufgrund eines kurz erstellten Profils erweist und man bekommt das Wohlergehen der Wohnung und der darin enthaltenen Pflanzen und Tiere in die Hände gelegt.
Im Gegensatz zu Hotel oder Ferienwohnung hat es noch aber weitere Vorteile: man kann kommen und gehen wann man will und vor allem, man muss nicht zu einer bestimmten Zeit beim Frühstück sein. Im Ernstfall kann man sich auch mal schnell was Kochen. Das Schöne ist ja, dass man in eine voll ausgestattete Wohnung kommt und auch keine Gewürze, Zucker, Öl, Klopapier und ähnliches mitbringen oder kaufen muss, was bei einer Ferienwohnung immer der Fall ist.
Aber aufgepasst!
Und wie kommt man jetzt zu seiner Airbnb-Wohnung?!
So präsentiert sich die Airbnb-Seite, wenn man seine Suche definiert hat:
Man bekommt auf einer Landkarte die Preise der Unterkünfte mit Pins anzeigt. Die Preise sind aber nicht für den Zeitraum, sondern für nur eine Nacht! Zusätzlich kommt dann noch eine Service-Gebühr für Airbnb von 50-60€ hinzu und unter Umständen noch Reinigungskosten von 30-35€. In vielen Fällen kosten auch zusätzliche Betten extra, obwohl man bei der Suche schon die Anzahl der Reisenden angegeben hat. So gesehen ist der angezeigte Preis nicht der Endpreis!
Hier mal ein willkürliches Beispiel einer Wohnung:
Zur eigenen Sicherheit
Airbnb erlaubt es, dass sich der Gastgeber und der Gast online verifizieren können, in dem man entweder das Foto eines offiziellen Lichbildausweises hochlädt, den Account mit einem Online-Profil von Facebook, Google oder LinkedIn verbindet oder einfach nur ein Bild mit Telefonnummer und Emailadresse hochlädt.
Auf der Profilseite des Gastgebers kann man dann sich anschauen, ob er verifiziert ist und, was besonders wichtig sein kann, wie die Gäste das Wohnobjekt und den Gastgeber bewertet haben.
Der erste Kontakt
In unserem Fall kam beim ersten Versuch prompt eine Absage. Erst im zweiten Anlauf erhielten wir eine Zusage für eine andere nette Dachwohnung inkl. einer Hauskatze. Schön für die Kinder, ungut für Jürgen, denn der hat eine Katzenallergie. Mal testen, ob das immer noch so ist.
Der Kontakt zu unserer Gastgeberin war super nett, insbesondere wurde auch unser Problem mit der Schlüsselübergabe gelöst. Wir sollten nämlich irgendwann nach 23 Uhr am Berliner Hauptbahnhof ankommen.
Die Bezahlung
Wenn die Zusage erfolgt ist, zieht Airbnb das Geld vom Konto ein und verwaltet es. Es wird dem Gastgeber erst gut geschrieben, wenn man schon 24h in der Wohnung verbracht hast und man Airbnb nicht kontaktiert hat. Sollte die Unterkunft kurzfristig vom Gastgeber storniert werden oder unter aller Sau sein, dann ist man mit einer Rückerstattungspolice gesichert.
Die Realität
Die Fotos im Internet sehen ja immer ganz toll aus, aber man muss schon ganz genau hinsehen, da viele mit Weitwinkelobjektiven aufgenommen werden und alles viel größer und toller wirkt, als vielleicht in Realität.
In unserem Fall haben die Fotos eher untertrieben! Wir hatten eine riesige Dachwohnung, die nicht nur auf den Bildern gut aussah, sondern auch in Realität sehr geschmackvoll und sauber war. Die Mitversorgung der Katze war auch kein Thema, nur beim Lüften musste man aufpassen, dass sie nicht durch ein Dachfenster entfleucht.
Im Anschluss
Nach der Reise wird man von Airbnb kontaktiert und man bewertet die Wohnung, Umgebung und den Kontakt zum Gastgeber. Dabei kann man unterscheiden, was davon öffentlich gepostet wird und was man dem Gastgeber persönlich mitteilen möchte.
Auch der Gastgeber seinerseits bewertet einen. Somit ist es für zukünftige Gastgeber einfacher, sich ein Bild von einem zu machen.
Wohnungsnot durch Airbnb
Das Airbnb-Modell ist nicht ganz unproblematisch, denn Professionelle mieten Wohnungen an und vermieten diese dann ganzjährig an Leute und reduzieren so erschwinglichen Wohnraum gerade in Großstädten. In Berlin z. B. ist es sogar verboten eine Wohnung quasi als Ferienwohnung zu vermieten, solange es aber während der eigenen Abwesenheit geschieht und im Rahmen bleibt, ist es aber erlaubt. Das kann man aber auch einfach überprüfen, in dem man nachschauen, zu welchen Tagen die Wohnung mietbar ist.
Fazit
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Hier noch die Links zum kostenlosen Download der Airbnb-App
Lass mich mal wissen, wie Eure Erfahrungen als Gast oder auch Gastgeber mit Airbnb sind.