Zur Abwechslung wurden wir heute Morgen mal mit tief schwarzen Gewitterwolken begrüßt, die ganz bedrohlich im Tal hingen. Aber so ein bisschen warmer Nieselregen konnte uns letztendlich doch nicht davon abhalten einen Abstecher nach Uzès, einer alten Bischofsstadt, zu machen. Wenn man hier durch die Gegend fährt, fällt einem vor allem auf, dass die Häuser, welche alle aus rohem hellen behauenen Stein sind, so gut erhalten und gepflegt sind. Wenn man die Dörfer so auf den Bergrücken kleben sieht, kann sich gut vorstellen, dass es vor 400 Jahren bestimmt genauso schon aussah, wenn man sich mal die Stromleitungen und asphaltierten Straßen wegdenkt.
Wer sich unter Uzès eine pompöse Stadt vorstellt, hat weit gefehlt, denn selbst die Kathedrale ist nicht mehr als eine ausgewachsene Kirche. Die komplette Innenstadt besteht aus historischen Häusern und ist total knuffig, da alles so klein und kompakt wirkt. Sehr schmale Gassen durchziehen die Stadt, um alle auf einem vergleichsweise großen von Arkaden umgebenen Marktplatz zu münden.
Sintflut
Es münden aber auch alle Regenrohre auf eben diesem Marktplatz, wie wir gleich feststellen konnten, als ein heftiges Gewitter losbrach. Mit Blitzen begleitet von höllisch lautem Donner ergossen sich sintflutartige Regenfälle für eine halbe Stunde über die Stadt und setzten den Marktplatz unter Wasser, so dass sich an den Abflüssen in die Kanalisation knietiefe Strudel bildeten. Nicht mehr trockenen Fusses erreichten wir unser Auto und machten uns auf den Heimweg.
Zurück auf dem Campingplatz, der sich inzwischen schon merklich geleert hat, fanden wir unser Vorzelt mit durchgebogenen Stangen und dickem Hängebauch. Auf dem Tuch hatte sich eine Badewanne voll Wasser gesammelt.